Donnerstag, den 17.7.2008, Hamburg

Nach einer wirklich sehr anstrengenden Schulzeit packen wir unser Auto voll mit Camping- und Fotoausrüstung sowie mit wenigen Klamotten und starten gegen 3.00 Uhr morgens in Richtung Frankfurt. Die Autobahn ist frei und wir sind in 4 Stunden an unserem Autoparkhaus, von wo aus wir mit einem Shuttleservice zum Flughafen kutschiert werden. Uns ist entgangen, dass der Flieger erst um 11.30 Uhr abfliegt. Die lange Wartezeit überbrücken wir mit dem Einkauf von Zeitschriften, mit dem Lesen und Beobachten von Leuten.
Das Flugzeug ist wieder mal eng und der Flug lang (11 ½ Stunden).

Die Abfertigung in Las Vegas geschieht am helllichten Tag. Wir haben eine Zeitverschiebung von 9 Stunden und sind inzwischen ziemlich müde. Alles geht reibungslos und wir können ca. nach einer Stunde das Zollgebäude verlassen. Draußen schlägt uns heiße stickige Luft entgegen. Es sind ungefähr 38 Grad Celsius. Der erste Shuttlebus zur Autovermietung lässt uns stehen, der zweite, der kurz danach kommt, zum Glück nicht. Wir wollen gern einen 4x4 Wagen haben, da wir auch durch unwegsames Gelände fahren wollen. Es gibt bei Alamo eine große Auswahl an Wagen, aber leider niemanden, der sich richtig auskennt. Das erste 4x4 Auto hatte zumindest nur einen Zweiradantrieb. Nach viel hin und her entscheiden wir uns für einen weißen Nissan Murano, der für uns beide gerade groß genug ist und nun wirklich 4x4 Antrieb hat. Das Auto ist nicht mit denen aus Afrika zu vergleichen, wir sind aber guter Hoffnung, dass wir überall dort ankommen, wo wir hinwollen.

Nach einem Burger bei Mc Donald`s geht es weiter in einen K-Mart. Hier erstehen wir eine riesige Kühlbox, Kisten für Geschirr und Lebensmittel und noch einiges andere. Anschließend gehen wir ins Motel 6, weil wir wirklich nicht mehr können.

Freitag, den 18.7.2008, Las Vegas

Die Nacht wird sehr unruhig. Die Klimaanlage pustet sehr laut, ohne ist es aber schnell zu heiß. Wir wälzen uns beide hin und her. Uwe steht gegen 5 Uhr Ortszeit auf, weil er zu wach ist. Um 7.oo Uhr morgens ziehen wir los, um unsere letzten Einkäufe zu erledigen.

„All you can eat“ lockt uns in MGM Grant, ein riesiges Hotel, dessen Erdgeschoss mit Läden, Dattelautomaten, Roulettetischen und Restaurants gespickt ist. Das Frühstück hatte uns vor drei Jahren sehr gut gefallen. Nach einem Urlaub in Thailand lockt es uns nicht mehr so richtig, obwohl die Auswahl groß und das Essen lecker ist. Wir sind auch einfach zu schnell satt.

Dieser kurze Eindruck von Las Vegas reicht uns und wir erledigen so schnell es geht alles, was wir noch tun müssen. Gegen 13.00 Uhr verlassen wir diese riesige umtriebige Stadt in Richtung Norden.
Die Landschaft wird schnell sehr eintönig, weite Steppe mit grünen Büschen. Alles sieht kahl und langweilig aus. Nach ca. 1 ½ Stunden erheben sich Berge vor uns und die Umgebung wird wieder faszinierend. Die Berge hier haben einfach tolle Farben. Sie sind oft aus geschichtetem Gestein und insbesondere bei Abendrot leuchten sie rot.

In St. George suchen wir ein „Triple A“. Das ist ein Verkehrsverein, der mit dem ADAC zusammenarbeitet. Da eine falsche Adresse im Telefonbuch steht, machen wir eine kleine Stadtrundfahrt. Ein nettes kleines Städtchen tut sich vor uns auf. Weitläufig, wie fast alle Orte hier im Südwesten Amerikas, aber mit vielen Häuschen, die richtig nett wirken. Bei „Triple A“ erhalten wir auf unsere ADAC- Karte hin Campingführer für viele Bundesstaaten und ebenfalls Landkarten, die uns noch fehlen. Zahlen müssen wir nicht.

Gegen 17.00 Uhr kommen wir im Visitorcenter des Zion-Nationalparks an. Dort lösen wir unser Permit ein, das wir bei der Lotterie gewonnen hatten. Zusätzlich braucht man noch ein Parkticket, damit man den Parkplatz am Start der Wanderung nutzen darf.
Zum Zelten fahren wir einen großen Bogen. Der Platz heißt Lava Point und liegt ziemlich im Norden des Zions. Er ist kostenlos, bietet sechs Plätze mit jeweils einer Grillstelle, Tisch und Bänken sowie saubere modere Plumpsklos. Wir schlagen unser Zelt auf, wobei wir von unzähligen Mücken umschwärmt werden. Der Aussichtspunkt ist schön, aber nicht umwerfend. Auf dem Rückweg zum Zelt entdecke ich einen blühenden Kaktus. Uwe holt sofort sein neues Stativ mit dem neuen Kopf und schießt einige Bilder von ihr. Nach dem Grillen fallen wir todmüde auf unsere Isomatten. Der Sternenhimmel ist über uns, da wir das Außenzelt nicht mit aufgebaut haben. Wunderschön, aber leider ist die Temperatur für einen Daunenschlafsack zu hoch und ohne Decke ist es zu frisch. Ich wälze mich also wieder hin und her, während Uwe in dieser Nacht endlich mal wieder richtig gut schläft.

Kaktus im Zion NP. / Utah Kaktus im Zion NP. / Utah Kaktus im Zion NP. / Utah Kaktus im Zion NP. / Utah

Samstag, den 19.7.2008, Zion National Park

Trotz guter Vorsätze verschlafen wir am nächsten Morgen. Um zur rechten Zeit an der Subway, dem Ziel unserer Wanderung, sein zu können, hätten wir eine ½ Stunde eher los gemusst. So verlassen wir unseren Zeltplatz gegen 7.15 Uhr und starten die Wanderung am Left Fork Trailhead. Ich schleppe 5l Wasser und Uwe seine Fotoausrüstung einschließlich eines Stativs. Die Temperaturen sind angenehm und wir schreiten zügig aus. Der Abstieg in den Canyon ist mit ein wenig Kletterei verknüpft, insgesamt aber gut machbar. Am Fluss muss man schon häufig die Seite wechseln, da man wegen großer Steine nicht weiter kommt. Der „Weg“ ist nicht immer zu erkennen. Da es aber klar ist, dass man am Fluss entlang muss, können wir uns nicht verlaufen.

Nach ca. 2 ½ Stunden sind wir dann am Ziel. Zuerst kleine Terrassen, die das Wasser herunter läuft, dann der „Crack“, eine längliche, nur wenige Zentimeter schmale Felsspalte, durch die das Wasser mit Schwung läuft und schließlich die Röhre, „Subway“, die auf den Fotos immer so wunderschön aussieht. In Natur wirkt sie recht unscheinbar, schwierig gestaltet sich an dieser Stelle das Weiterkommen, weil es Löcher mit tiefem Wasser gibt und die Stelle an der das Wasser flach ist, extrem rutschig ist. Wir haben also unser Ziel erreicht und treffen ein älteres Paar, das auch eifrig am Fotografieren ist. Uwe macht jetzt also viele Fotos und ich stehe herum. Leider kommt jetzt die Vormittagssonne und er ist genervt, weil wir jetzt die halbe Stunde merken, die wir morgens zu spät in Gang gekommen sind. Mit Sonne sehen die Bilder einfach nicht so gut aus, wie er es gerne hätte.
Nun denn, er gibt sein Bestes und so langsam machen wir uns auf den Rückweg. Anfangs gehe ich etwas vor und sonne mich an warmen Stellen. Irgendwann hat Uwe genug vom Fotografieren und wir gehen wieder etwas zügiger. Leider wird es jetzt richtig heiß und unser Weg liegt in der Sonne. Unser Wasser müssen wir jetzt einteilen und das Essen haben wir auch etwas unterschätzt. Meine Beine werden schwer und schwerer und meine Kräfte lassen langsam aber sicher nach. Ich weiß zwar, dass ich da jetzt durch muss. Am liebsten würde ich mich aber hinsetzen und keinen Schritt mehr tun. Mit viel seelischer Unterstützung und Selbstdisziplin schleppe ich mich den Berg hoch. Vermutlich bin ich unterzuckert!
Gegen 14.30 Uhr haben wir es geschafft. Kaputt aber zufrieden pelle ich mich aus meinen Wanderstiefeln.

Wasserfall im Left Fork Creek | Zion NP. | Utah "The Crack" im Left Fork Creek | Zion NP. | Utah "The Subway" Left Fork Creek | Zion NP. | Utah "Kanarraville Creek" | Utah

Unser nächstes Ziel ist der „Kanarraville Creek“, der sich nur ca. 70 km weit vom Zion Nationalpark befindet. Wir fahren in das kleine Dorf und suchen den Beginn des Pfades, der dorthin führen soll. Nach längerer Zeit entdecken wir eine Schranke, vor der viele Autos parken. Unser Traum vom wilden Zelten am Beginn des Trails zerschlägt sich. Frustriert kehren wir um, um einen Zeltplatz zu suchen. O Wunder entdecken wir einen mitten im Dorf. Dort stehen zwar fast nur Wohnmobile, es gibt aber auch 2 Zeltplätze und vor allem ein Waschhaus mit Duschen. Der Campingplatzbesitzer erzählt uns, dass die beste Zeit zum Fotografieren im Sonnenuntergang ist. Uwe überlegt hin und her. Kann er dem Herrn trauen? Der ist sich aber ganz sicher. Nun, nach einer schnellen Brotzeit, macht sich Uwe nach unserer anstrengenden Tour tatsächlich noch einmal auf die Söckchen. Ich verzichte großzügig auf diesen Ausflug, baue stattdessen das Zelt auf, dusch in aller Gemütsruhe, wasche ein wenig Wäsche, lese und schlafe im Schatten unterm Baum.
Nach 2 ½ Stunden ist Uwe schon wieder da. Er kann sich zwar kaum noch auf den Beinen halten, ist aber zurück und hungrig. Der Tipp mit dem Licht stimmte mal wieder nicht, leider eine Erfahrung, die wir auf unseren Reisen schon häufiger gemacht haben. Dennoch ist Uwe in dem Creek herumgeklettert, es gibt dort einen ca. 3 Meter hohen Wasserfall, den man hochklettern muss. Mit Hilfe eines Baumstammes der als Leiter dient, kann man den Wasserfall hochklettern- nichts für ängstliche Menschen. Mit dem Fotorucksack stellt das eine ziemliche Herausforderung dar, wenn man dann zusätzlich noch Krämpfe in den Waden hat. Die fühlen sich wohl einfach überfordert, gleich am ersten richtigen Urlaubstag zwei Wanderungen bestehen zu müssen.
Am späten Abend essen wir Tacos, die uns erstaunlich schnell sättigen, so dass wir mehr als die Hälfte wegwerfen müssen. Beide sind wir wohl etwas überanstrengt und fallen in einen tiefen Schlaf.
Gegen 6 Uhr morgens werde ich von Regentropfen im Schlafsack geweckt. Die starke Bewölkung, die sich bereits am Abend zusammengezogen hatte, regnet sich ein wenig ab. Schnell spurten wir nach draußen und ziehen das Überzelt rüber. Glücklicherweise hatten wir es am Abend davor mit ins Innenzelt genommen.

 

Sonntag, den 20. 7.2008, Zion National Park

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir zurück in den Zion National Park. Wir steigen in den Shuttle-Bus und werden in den Park bis zur Wendestation dem „Temple of Sinawava“ kutschiert. Nach einer kurzen Wanderung über einen betonierten Weg am Fluss entlang gelangen wir an den Beginn der Flusswanderung in die „Narrows“. Ausgestattet mit unseren alten Laufschuhen und einem Wanderstock balancieren wir durch das Flussbett. Wir sind nicht allein. Da der Fluss nicht so tief ist wie vor drei Jahren, sind alle möglichen Leute mit guter und schlechter Ausrüstung unterwegs. Einige laufen barfuss, andere haben Profiwasserschuhe und gute Stöcke dabei. Unsere Ausstattung befindet sich so in der Mitte. Mit der Zeit werde ich etwas sicherer. Bis zu 400 Meter senkrecht aufsteigende Felswände umgeben uns und nach jeder  Kurve ergibt sich ein neuer toller Ausblick. Die Temperaturen sind angenehm warm, die Kühle des Wassers führt nicht zu Gänsehaut. Wir reden mit verschiedenen Leuten, ein älterer Herr erzählt viel Interessantes und ist erstaunlich beweglich und fit. Nach ca. einer Stunde biegt ein weiterer Cannyon ab und die Menschenmenge wird etwas kleiner. Nun wir das Wasser an einigen Stellen aber auch tiefer. Die Beine verschwinden schon mal ganz im Wasser, der Rucksack muss hoch genommen werden, damit er trocken bleibt. An einer Stelle stellt sich die Alternative über einen Baumstamm zu balancieren, unter dem erstmal nichts und dann Felsen und Wasser kommen, oder sich durch eine schmale Felsspalte zu quetschen. Ich entscheide mich für letzteres und lasse meinen Rucksack einfach dort liegen. Beide denken wir uns nichts dabei. Es geht weiter durch den Fluss. Nun kommt eine Stelle, an der der ältere Herr mit seiner Gruppe schwimmt. Nun, ich mache es ihm nach. Er hilft mir raus und Uwe packt seine Kameraausrüstung in den mitgebrachten wasserfesten Paddelsack. Dort, wo er schwimmen muss, hält er den Sack über Kopf. Das Ganze sieht ganz schön gewagt aus.

"The Narrows" | Zion NP. | Utah Orderville Canyon | Zion NP. | Utah Orderville Canyon | Zion NP. | Utah "The Narrows" | Zion NP. | UtahOrderville Canyon | Zion NP. | Utah Orderville Canyon | Zion NP. | Utah Orderville Canyon | Zion NP. | Utah "The Narrows" | Zion NP. | Utah

Es geht noch ein Stückchen weiter. An einem ca. 2 Meter hohen Wasserfall steht eine Gruppe Amerikaner und macht Pause. Wir klettern den Wasserfall noch hoch und entscheiden uns dann umzukehren. Wir müssten noch einmal schwimmen, um an einen Wasserfall zu kommen, der sich nicht so recht lohnen soll. Außerdem ist uns eingefallen, dass unser Autoschlüssel in meinem Rucksack ist!!!
Nun heißt es, den Wasserfall wieder runter zu kommen. Netterweise hilft mir ein Herr aus einer Gruppe und ich gelange ohne Blessuren nach unten. Sogar die Männer lassen sich an dieser Stelle alle helfen. Das finde ich sehr beruhigend.
Nun geht die Wanderung zurück. Da wir ganz nass sind, würde ich mich über ein wenig mehr Sonne freuen. Leider ist der Himmel bedeckt und die Temperaturen sind mittelwarm. Schade! Obwohl diese Tour auch ihre 4 Stunden gedauert hat, ist sie längst nicht so anstrengend wie die erste Tour in den „Subway“. Zufrieden, gut gelaunt und hungrig kommen wieder am Zion Visitor Center an. Dort finde ich zwar das Auto nicht, aber auch diesen kleinen Stress überleben wir mit einem Schokoriegel, der die Nerven schnell beruhigt.

Nach einem kleinen Imbiss machen wir uns auf in Richtung Page. Das Wetter gefällt Uwe immer weniger. Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist nicht gut. Es soll bewölkt sein, regnen und gewittern. Das erscheint uns für schöne Fotos nicht so passend. Dennoch, wir sind guter Hoffnung, dass sich alles bis Page aufklärt. Wir fahren durch die supertollen Berge des Zions und halten noch an vielen Stellen an. Es ist einfach faszinierend, was die Natur so schaffen kann. Kurz vor Page, am Hause des Rangers, bei dem wir an der Verlosung für die Permit für die „Wave“ teilnehmen wollen, biegen wir ab und suchen den Zeltplatz Whitehouse Campground auf, den ich schon vor drei Jahren so superschön gefunden habe. Er liegt direkt an schönen Felsen und die Plätze haben alle Sitzgelegenheiten und eine Grillstelle. Diesmal sind wir ganz allein hier.
Leider haben wir das schlechte Wetter mitgenommen. Der Wind pfeift und die Grillkohle ist doppelt so schnell durch wie sonst. Hin und wieder regnet es ein wenig. Schade, ich schlafe dort so gern ohne Überzelt. Das wagen wir diesmal aber nicht.

Montag, 21.7.2008, Campsite Praria Wilderness

In der Nacht tröpfelt es, das Überzelt ist also nötig.
Morgens sieht es wieder nach Regen aus. Der Himmel ist bewölkt, Uwes Laune sinkt. Er will heute richtig schöne Fotos im Antilope Canyon machen, dazu muss die Sonne scheinen.
Wir frühstücken und fahren zum Ranger hoch. Um 8.30 Uhr sind schon zwei andere Gruppen da, die sich um ein Permit für die Wave für morgen bewerben. Wir erkundigen uns hauptsächlich nach dem Wetterbericht, der leider nicht sehr vielversprechend ist. Nach reiflicher Überlegung entschließen wir uns, erst in den Yellowstonepark zu fahren und in ein paar Tagen wieder her zu kommen.
Etwas frustriert düsen wir los. Die Straße ist frei, die Geschwindigkeits-beschränkung liegt bei 65 Meilen. Uwe fährt 100. Irgendwo muss der Frust wohl hin. Wir unterhalten uns darüber und er wird etwas langsamer. Zum Glück!!! Denn es kommt uns ein Sherif entgegen, der unsere Geschwindigkeit misst. Er wendet sofort und verfolgt uns. Wir halten an und Uwe gibt gleich zu, dass er wohl zu schnell gefahren sei. Der Sherif ist freundlich aber klar. Er geht erstmal in seinen Wagen zurück und lässt uns etwas zappeln. Er hat 90 Meilen gemessen, rechnet aber nur 80 Meilen an. So müssen wir 108 $ bei der nächsten Post einzahlen und sind mit dem Schrecken davon gekommen. Wenn die 100 Meilen gemessen worden wären, so wäre Uwe seinen Führerschein los gewesen, hätte einen Gerichtstermin bekommen und die Geldstrafe wäre sehr viel höher ausgefallen. Nun doch ein wenig Glück im Unglück!

Die lange Fahrt durch die schöne Landschaft geht weiter. Wir zuckeln dahin und die Kilometer lassen wir langsam hinter uns. Gegen Mittag kommen wir in Salt Lake City an. Dort suchen wir REI, einen Outdoorladen, einen Patagonia- Outlet-Store und einen Supermarkt auf. In Ermangelung einer besseren Alternative landen wir wieder bei Mac Donald’s.  Um einige Fleece reicher fahren wir gegen 18.00 Uhr weiter in Richtung Norden. Uwe will unbedingt noch mindestens 4 Stunden fahren. Ich lasse ihn, bin aber nicht besonders begeistert von der Aktion.

Gegen Mitternacht kommen wir im National Forrest kurz vor dem Island-Park an. Es ist stockfinster und nur hin und wieder fährt hier noch ein Auto. Auf den Parkplätzen am Straßenrand stehen LKWs, deren Fahrer sicherlich schlafen. An einer Waldstraße biegen wir ab und stellen unser Zelt mitten im Wald auf. Dort krabbeln wir schnell rein und schlafen bis ca. 6 Uhr. Die Autos von der Straße wecken uns mit ihrem Geknatter.

 

Dienstag, der 22.7.2008, Norris Campsite, Yellowstone-Park

Ohne Frühstück fahren wir jetzt in den Yellowstone-Park. Schon kurz nach dem Eintritt sehen wir Wapitihirsche auf einer Weide am Straßenrand. Die ersten Bilder werden geschossen. Auf dem Norris-Campingplatz bekommen wir einen Platz, wenn auch nicht direkt am Flussufer, so doch einen schönen. Das entspannt uns und wir bauen unser Zelt auf, frühstücken in Ruhe und kommen erst einmal an.

Nach einiger Zeit begeben wir uns auf unsere erste Runde durch den Nationalpark. Wir fahren gen Norden zu den Mammoth Hot Springs. Es handelt sich hier um ein großes Geysirfeld, das leider in den letzten Jahren seine Aktivität stark verringert hat. Ich finde es immer noch eindrucksvoll. Uwe hat es vor 18 Jahren noch aktiv gesehen und findet es sehr schade, dass es jetzt soviel an Wirkung verloren hat.
Wir gehen trotzdem ein gutes Stück drum herum und machen einige Fotos. Ich habe jetzt auch meine Kamera ausgepackt und übe.

Wapitihirsch |Yellowstone N.P. | Wyoming Wapitihirsch |Yellowstone N.P. | Wyoming Wapitihirsch |Yellowstone N.P. | Wyoming Buffalo |Yellowstone N.P. | Wyoming Mammoth Hot Springs | Yellowstone N.P. | Wyoming Mammoth Hot Springs | Yellowstone N.P. | Wyoming Uriger Harley Fahrer | Yellowstone N.P. | Wyoming Uriger Harley Fahrer | Yellowstone N.P. | Wyoming Am Wegesrand... | Yellowstone N.P. | Wyoming Gewitterstimmung im Gespensterwald | Yellowstone N.P. | Wyoming Gewitterstimmung im Gespensterwald | Yellowstone N.P. | Wyoming Gewitterstimmung im Gespensterwald | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowston N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Strömender Regen, Sonnenuntergang - einfach traumhaft... | Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming

Anschließend fotografiert Uwe noch einen anderen Geysir, der sehr schon in der Sonne liegt. Im Visitorcenter empfiehlt man uns einige kleine Wanderungen. Wir fahren zur Picnicarea am Towerfall und beginnen die für 2-3 Stunden vorgesehene Tour nach einer kleinen Stärkung. Zuerst muss man ein wenig Höhe gewinnen, dann geht man fast die ganze Zeit auf einer Hochebene am Steilrand des Yellowstoneflusses entlang. Der Blick in den Yellowstonecannyon ist wirlich beeindruckend. Das Gestein, das in der Sonne gelb (yellow) wirkt, fällt steil in den Fluss ab und steigt am gegenüberliegenden Rand genauso steil wieder hoch. Dieser rauscht mit hoher Geschwindigkeit durch sein Tal. Irgendwann biegt der Pfad über Wiesen vom Fluss ab und es geht wieder bergab.  Nach gut 1 ½ Stunden sind wir wieder am Auto.

Nun fahren wir in Richtung Canyon Village. Hin und wieder halten wir an, um die Aussicht zu bewundern. In Canyon Village suchen wir das Waschcenter auf und kaufen uns eine sehr teure Dusche, die wir aber sehr nötig haben.
Auf dem Rückweg ins Camp holt uns, während wir einen Büffel, der am Straßenrand sitzt und wiederkäut, fotografieren, ein Gewitter ein. Statt auf den Zeltplatz zu fahren, begeben wir uns zum Norris Geysir Basin. Wir warten den starken Schauer ab und gehen dann in dies wirklich faszinierende Geysirfeld. Der Himmel kann sich nicht entscheiden, ob er uns nun Sonne oder Regen anbieten will. So entsteht natürlich ein hinreißendes Lichtschauspiel, was Uwe auf die Fotoplatte bannt. Leider fängt es dann wieder an zu regnen. Ich habe genug und walke durch den Regen zum Auto zurück. Dort kann ich dann im Trockenen in Ruhe lesen, während Uwe tolle Fotos schießt und nass wird.

 

Mittwoch, der 23.7.2008, Yellowstone-Park

Nach dem Frühstück fahren wir zuerst zum Monument Geysir Basin. Hier blubbert und spuckt es überall, Farben der schönsten Art begeistern den Zuschauer. Der Geruch ist eher ein wenig schwefelig. Inzwischen habe ich eine Ahnung davon, weshalb man dem Teufel den Schwefelgeruch anhängt und sich die Hölle heiß und unbarmherzig vorstellt.

Auf dem Weg dorthin, gibt das Ladegerät für den Laptop seinen Geist auf. Nach einiger Fummelei hat Uwe es jedoch wieder hin gekriegt. Zum Glück, denn sonst hätte er ja seine Bilder nicht mehr speichern können.
Das Geysirfeld Grand Prismatic Spring ist auch eindrucksvoll. Die kleine Wanderung, die wir auf der anderen Seite des Flusses machen, zeigt uns diesen Geysir jedoch noch von oben und das sieht wirklich toll aus. Man sieht die Farben viel schöner und das Ganze wirkt wie gemalt.

Blubbernde Lehmassen im Monument Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Unglaubliches Farbenspiel bei der Grand Prismatic Spring | Yellowstone N.P. | Wyoming Unglaubliches Farbenspiel bei der Grand Prismatic Spring | Yellowstone N.P. | Wyoming Blick von oben auf die Grand Prismatic Spring | Yellowstone N.P. | Wyoming Blick von oben auf die Grand Prismatic Spring | Yellowstone N.P. | Wyoming Blick von oben auf die Grand Prismatic Spring | Yellowstone N.P. | Wyoming Old Faithful.... | Yellowstone N.P. | Wyoming Old Faithful.... | Yellowstone N.P. | Wyoming Animalische Attraktion am Wegesrand | Yellowstone N.P. | Wyoming Animalische Attraktion am Wegesrand | Yellowstone N.P. | Wyoming Was ist denn da los? | Yellowstone N.P. | Wyoming Was die mit ihren blöden Kameras immer so wollen... | Yellowstone N.P. | Wyoming Gespenstische Stimmung im Norris Geysir Basin | Yellowstone N.P. | Wyoming Yellowstone River | Yellowston N.P. | Wyoming Yellowstone River | Yellowstone N.P. | Wyoming Yellowstone River | Yellowston N.P. | Wyoming

Der Old Faithfull, der ca. 30 – 50 m hoch sprüht, beeindruckt uns nicht so sehr. Einzig die vielen Leute, die sich dort aufhalten sind überwältigend. Fast so voll wie ein Fußballstadion ist es hier. Sobald man ein paar Schritte ins Geysirfeld hinein geht, wird es deutlich leerer. Nun viele Amerikaner können sich auch nicht so weit schleppen. Wir fanden ja schon vor 3 Jahren, dass es viele dicke Amis gibt, aber jetzt scheint jeder Zweite unter Übergewicht der heftigen Sorte zu leiden.
Der Spaziergang durch dies Geysirfeld ist auch sehr schön. Leider zerstören wohl immer wieder Leute die Geysire, indem sie dort Müll hinein schmeißen. Das ist sehr schade, denn auch die Natur lässt einige Geysire von sich aus versiegen. Wer weiß, wie lange uns diese Naturwunder noch erhalten bleiben?
Wir fahren die östliche Runde am Yellowstone-Lake zurück. Die Landschaft ist schön, sie erinnert an den Schwarzwald, manchmal auch an Norwegen. Die Mud Vulcanos schauen wir uns auch noch an. Sie beeindrucken mich aber nicht so wie die anderen Geysire.

 

Donnerstag, den 24.7.2008, Yellowstone-Park
Zuerst gehen wir noch einmal in das Norris Geysirfeld. Der Himmel ist noch diesig, die Sonne schafft es noch nicht ganz, durchzudringen. Hin und wieder kommt ein einzelner Lichtstrahl und die unheimliche Landschaft mit den schmatzenden Geysiren, den blubbernden Löchern, aus denen heißes Wasser oder heißer Dampf entweichen, bekommt einen hellen Anstrich. Mal sehen, wie diese Fotos später wirken.
Zwischen Cannyon Village und Fishing Bridge läuft uns eine Büffelherde vors Auto. Die Tiere sind das anscheinend gewöhnt. Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, traben sie zwischen den Autos durch, lassen sich fotografieren und weiden dabei weiter. Sie haben auch Junge dabei. Normalerweise gelten Büffel als sehr aggressiv, wenn es um ihren Nachwuchs geht. Diese bleiben völlig gelassen. So können wir schöne Bilder machen.

"Do not approach bisons" - aber was soll man machen, wenn sie sich uns näher... | Yellowstone N.P. | Wyoming "Do not approach bisons" - aber was soll man machen, wenn sie sich uns näher... | Yellowstone N.P. | Wyoming "Do not approach bisons" - aber was soll man machen, wenn sie sich uns näher... | Yellowstone N.P. | Wyoming Immer diese nervigen Touristen.... | Yellowstone N.P. | Wyoming

Auf dem Weg in den Grand Teton Park gucken wir uns auch noch das letzte Geysirfeld bei West Thumb an. Hier gehen die Geysire bis an den See heran.

Im Tetonpark finden wir bald eine nette Campsite im Wald – Lizard Creek am Jackson-Lake. Wir brauchen 3 Minuten zu Fuß, um in dem schönen See baden zu können. Das Panorama ist eindrucksvoll. Man schaut auf ca. 4000 m hohe Berge, die direkt aus den Alpen importiert worden sein könnten. Sie sind nur nicht ganz so steil und schroff wir unsere europäischen Berge. Aber Reste von Schnee sind noch überall zu erkennen. Wir baden und sonnen uns und ich schreibe endlich mal wieder an diesem Bericht, der nun schon vier Tage im Rückstand ist. Der ganze Nachmittag zieht so an uns vorüber und wir packen, wandern, fahren mal nicht. Entspannung macht sich breit und Uwe lernt unsere Nachbarn gut kennen. Es handelt sich um eine Familie, die ihren Umzug mit einem kleinen Urlaub verbindet. Uwe hilft dem Mann beim Umgang mit seinem schweren Anhänger, der einen Teil des Hausstandes der Familie beinhaltet. Abends trinken wir noch ein Bier zusammen.

Silke beim Reisebericht schreiben auf dem Lizard Creek Campground | Grand Teton NP. | Wyoming Grand Teton NP. | Wyoming Grand Teton NP. | Wyoming Pancakes - ein leckeres Frühstück für unterwegs...

Freitag, den 25.7.2008, Grand Teton Park

Frühes Aufstehen ist angesagt. Wir wollen Vögel fotografieren. Leider entdecken wir keine. Der hoch gelobte Zeltplatz am Jennysee ist nicht schöner als der Platz der vorangegangenen Nacht. Der Himmel ist bewölkt und wir beschließen weiter zu fahren. In Dubois loggen wir uns in ein Wirelesslan Netz ein und verschicken E-Mails, suchen Adressen heraus und informieren uns übers Wetter.
Im Reiseführer habe ich einen Hinweis auf den Sinks Canyon State Park gefunden. Er liegt in der Nähe von Lander, das wiederum auf unserer Strecke runter nach Denver liegt. Dort gibt es einen Fluss, der in der Erde verschwindet und nach ein paar Hundert Metern wieder auftaucht. Man hat festgestellt, dass es dasselbe Wasser ist, was verschwindet und wieder rauskommt. (Man weiß nur nicht, was es zwei Stunden lang unter der Erde macht und weshalb mehr Wasser raus- als reinkommt.) In diesem kleinen Nationalpark  haben wir einen netten kleinen Zeltplatz direkt am rauschenden Fluss, in dem man sich sehr schön waschen kann.
Nun sitze ich und schreibe mal wieder. Langsam bin ich im Hier und Jetzt angekommen. Ich hoffe, dass nicht wieder solche Lücken aufreißen. Es ist dann ganz schön schwierig wieder reinzukommen.

Schlot des Sinks Canyon | Wyoming Schlot des Sinks Canyon | Wyoming Schlot des Sinks Canyon | Wyoming Schlot des Sinks Canyon | Wyoming Campingplatz am reißenden Fluß des Sinks Canyon State Park | Wyoming Auf einer Wanderung im Sinks Canyon State Park | Wyoming Auf einer Wanderung im Sinks Canyon State Park | Wyoming Auf einer Wanderung im Sinks Canyon State Park | Wyoming

 

Samstag, den 26.7.2008, Fahrt zu den Great Sand Dunes

Gegen 6 Uhr steigen wir mal wieder ins Auto und brausen los. Stundenlang fahren wir jetzt durch die Landschaft, die von den alpinen Bergen immer mehr in eine Steppenlandschaft übergeht. Am Horizont sind noch rötliche geschwungene Berge, die mit der Zeit niedriger werden. Stattdessen fahren wir, nachdem wir uns mehr nach Süden orientieren, in einiger Entfernung an den Rocky Mountains entlang, in denen es sogar noch schneebedeckte Stellen gibt.
Gegen Mittag kommen wir in Denver an. Es gelingt uns tatsächlich bei Alamo unseren Wagen zu tauschen. Wir bekommen einen Nissan XTerra, der mehr Bodenfreiheit hat als der Murano und auch einem Jeep ähnlicher sieht. Der Innenraum ist zwar etwas kleiner, aber mit Geduld und Spucke bekommen wir unseren ganzen Kram rein. Das Unternehmen hat bestimmt 2 Stunden gedauert. Es war aber kostenlos, wenn man mal davon absieht, dass wir wahrscheinlich unsere riesige Reisetasche, die wir für die Isomatten usw. brauchen, in einem Seitenfach vergessen haben. Mal sehen, ob sie sie finden und wir sie zurückbekommen. Wir kaufen wieder viele Lebensmittel ein und besuchen noch einmal REI. Die Sachen sind hier so preiswert für uns, dass es uns schwer fällt, nicht den ganzen Laden leer zu kaufen.

Gegen 5 Uhr nachmittags geht es weiter in Richtung Süden. Lange Zeit fahren wir noch auf der Interstate, die zum Teil in einem grauenhaften Zustand ist. In Walsenburg verlassen wir die Interstate und in kürzester Zeit befinden wir uns in absolut ländlicher Gegend, die zum Teil auch sehr heruntergekommen wirkt. Langsam winden wir uns auf einen Pass, der ungefähr 2700m hoch ist. Danach beginnen wir mit der Suche nach einem wilden Zeltplatz. Es ist inzwischen so dunkel, dass wir nichts mehr erkennen können. An vielen kleinen Straßen fahren wir so vorbei. Kurz bevor es wieder mehr menschliches Leben gibt, biegen wir in einen Weg ein, der endlos durch die Gegend führt. Nach ca. 15 Minuten entscheiden wir dafür, auszusteigen. Wir befinden uns auf einer alten, zum Teil überwachsenen Asphaltstraße. Hier schlagen wir unser Zelt auf und verbringen eine sehr ruhige Nacht.

 

Sonntag, den 27.7.2008, Great Sand Dunes

Unser gesamtes Zeltequipment ist feucht, obwohl es nicht geregnet hat. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir die Great Sand Dunes. Zwischen alpinen Bergen, grünen Hügeln und flachem Weideland türmen sich die Sandberge bis zu 300m hoch auf. Diese Kombination ist wohl einmalig auf der Welt. Da es gestern stundenlang geregnet hat, ist der Sand dunkel und relativ fest.

Nach einer Runde über den vollbesetzten Campingplatz fahren wir auf einer primitiv Road am Rand des Flusses, der vor den Sanddünen seinen Weg zieht, entlang. In großen Abständen gibt es Parkplätze mit Picknickmöglichkeiten und einem Klo. Nach längerer Zeit fahren wir zurück und halten auf einem dieser Parkplätze an. Mit Kameras und Turnschuhen ausgerüstet waten wir durch den flachen Fluss und beginnen eine Düne hinauf zu laufen. Da wir hier auf 2500 m Höhe sind, wird man ganz schön schnell sehr atemlos. Uwe stiefelt davon, ich mache etwas langsamer. Nachdem ich den ersten Kamm erreicht habe, beginne ich Fotos zu machen. Ich probiere Verschiedenes aus und rutsche dann die Düne wieder hinunter. Am Fluss mache ich noch viele Aufnahmen. Wenn ich beim Fotografieren in die Knie gegangen bin und wieder hochkomme, sackt mir fast jedes Mal der Kreislauf weg. Ich habe wohl zu wenig getrunken, was bei der Höhe offenbar nicht gut ist.
Nachdem Uwe wieder da ist, frühstücken wir an dieser schönen Stelle und fahren dann zur Campsite, die inzwischen fast leer ist. Jetzt erhalten wir einen wunderschönen Platz, der einen herrlichen Blick auf die Dünen zulässt, trotzdem aber Schatten und Sonne hat.
Der Besuch des Visitor Centers lohnt sich sehr. Es ist sehr modern eingerichtet.Wir gucken einen gut gemachten Film über die Dünenlandschaft und erhalten viele Informationen.

Jetzt ist es gleich 5 Uhr und wir wollen noch einmal auf die Dünen und hoffen auf warmes Abendlicht. Die Wolken, die über uns herüberziehen, bleiben hoffentlich oben und duschen uns nicht.

Am Parkplatz angekommen donnert es und die Wolken um uns herum sind schwarz. Wir entscheiden uns, im Auto abzuwarten. Als das Gewitter weiter zieht, packt Uwe seinen Fotokram und zieht in die Dünen los. Ich entscheide mich, im Auto zu bleiben und zu lesen. Nach ca. 2 Stunden kommt Uwe ganz begeistert zurück. Die Wolken haben seinen Bildern eine unglaubliche Dramatik verliehen. So etwas hat man natürlich nur selten.

Mit dem ersten Sonnenlicht erklimmen wir die Dünen | Great Sanddunes NP. | Colorado Kleiner Fluß am Fuß der Dünen | Great Sanddunes NP. | Colorado Goldgelbe Sanddünen vor schroffen, bewaldete Bergrücken | Great Sanddunes NP. | Colorado Sicheldüne im ersten Morgenlicht | Great Sanddunes NP. | Colorado An den steilsten Hängen wächst das Gras... | Great Sanddunes NP. | Colorado Fotoshooting ;-) | Great Sanddunes NP. | Colorado Wenn ich mal wüßte, wie dieses Krabbeltierchen heißt... | Great Sanddunes NP. | Colorado Bei der Arbeit... | Great Sanddunes NP. | Colorado Phantastische Dünenlandschaft vor den Bergrücken der Rocky Mountains | Great Sanddunes NP. | Colorado Dramatischer Gewitterhimmel direkt nach einem Unwetter | Great Sanddunes NP. | Colorado Traumhafter Sonnenuntergang | Great Sanddunes NP. | Colorado Auch Silke ist eifrig beim Betätigen des Auslösers dabei... | Great Sanddunes NP. | Colorado Ich habe Glück, die Sonne zeigt sich noch einmal...| Great Sanddunes NP. | Colorado Spiel aus Licht und Schatten | Great Sanddunes NP. | Colorado Spiel aus Licht und Schatten | Great Sanddunes NP. | Colorado Gewitterhimmel und Sonnenuntergang - was will man mehr? | Great Sanddunes NP. | Colorado

 

Montag, den 28.7.2008, Fahrt nach Carlsbad

Morgens gehen wir ein letztes Mal in die Dünen. Es ist einfach wunderschön. Die Dünen, die ja bis zu 300m hoch sind, liegen in der aufgehenden Sonne und beeindrucken durch ihre Höhe und Gewaltigkeit. Vereinzelt wachsen Pflanzen darauf und ich frage mich, wie diese an Wasser und Nährstoffe kommen. Nachdem wir uns ausgeknipst haben, kehren wir zur Campsite zurück, frühstücken und packen.
Auf dem Weg gen Süden haben wir wieder das Glück, in eine Geschwindigkeitskontrolle zu geraten. Wir sind inzwischen in New Mexico. Der junge Polizist macht einen sehr korrekten Eindruck. Wir sind 11 oder 12 Meilen zu schnell. Er kontrolliert die Papiere. Dazu gehen die Polizisten in ihr Auto. Man weiß nicht so genau, was sie dort tun. Offensichtlich fällt ihm nichts Besonderes auf und er ist sehr großzügig. Wir bekommen eine kleine Moralpredigt und dürfen ohne Ticket oder dergleichen weiterfahren. Glück gehabt!!
Die Straßen hier sind so gut ausgebaut und so wenig befahren, dass man nur mit sehr viel Selbstdisziplin langsamer fahren kann. Der Tempomat ist da ein guter Helfer. Einmal eingestellt, bleibt er bei der Geschwindigkeit, die man ausgewählt hat.

Unser Tagesziel ist Carlsbad. Es liegt ungefähr 780 km weiter südlich. Dennoch machen wir Halt bei der Rio Grande Gorge Brücke. Eine Betonbrücke, die den Rio Grande überquert und einen Blick in die tiefe Schlucht des Flusses zulässt. Da möchte ich nicht runter fallen. Wenn mehrer Trucks gleichzeitig über die Brücke fahren, schaukelt sie so doll, dass ich mich nicht so richtig sicher fühle.

Einige Meilen später erreichen wir Taos Pueblo. Ein Indianerdorf, das aus Lehm gebaut ist. Einerseits ist es malerisch, andererseits jedoch ungepflegt. Der Eintrittspreis beträgt 10 $ pro Person und der Beitrag für privat genutzte Fotos 5$. So sind wir insgesamt 25$ losgeworden. In den Hütten befinden sich viele kleine Läden, die Kunsthandwerk und Schmuck verkaufen. Da wir gelesen haben, dass die Preise überhöht seien, können wir schnell darüber hinweg sehen.

Brücke über den Rio Grande bei Taos | New Mexico Taos Pueblo | New Mexico Taos Pueblo | New Mexico Gewitter über den nicht enden wollenden texanischen Weiden | Texas

Nach vielen Stunden kommen wir in der Nähe von Carlsbad an. Kurz vor dem Ort liegt ein Naturschutzgebiet um einen See herum. Dort soll es auch einen Zeltplatz geben. Wir folgen dem Hinweisschild. Es wird jetzt total einsam und dunkel. Nach einiger Fahrzeit wiederholt sich das Schild zum Campingplatz. Außer Mülltonnen können wir jedoch nichts entdecken. Irgendwie ist es uns zu unheimlich dort und wir fahren zur Hauptstraße zurück. Glücklicher Weise gibt es kurz darauf noch einen Platz am selben See, der zwar ein paar Kilometer mehr fordert, jedoch gut besucht und sogar mit Duschen ausgestattet ist.

 

Dienstag, der 29.7.2008, Carlsbadhöhle

Schon der Eingang zur Carlsbadhöhle ist eindrucksvoll. Man geht einen befestigten Weg nach unten. Der Weg ist bestimmt auch für Rollstuhlfahrer mit guter Bremse geeignet. Der Einstieg ist breit und viele Vögel bewegen sich hin und her. Die Tausende Fledermäuse, die auch in der Höhle leben, kann man nur zu bestimmten Zeiten, wenn sie die Höhle alle gemeinsam verlassen bzw. wieder kommen, bestaunen. Sie wohnen so im Dunkeln, dass man sie höchstens mit einem Blitzgerät erkennen würde. Das Blitzen ist jedoch in dem Gebiet, in dem sie wohnen, verboten, weil die Blitzgeräte im Ultraschallbereich Töne von sich geben, die die Tiere stören würden.
Man geht also knapp 3 km in die Höhle hinein bis man 285m unter der Erdoberfläche ist. Die Formationen – Stalagmiten und Stalagtiten – aber auch andere Felsformen beeindrucken sehr. Da wir bereits nach einer ¾ Stunde eine Führung in die Kings Palace haben, müssen wir uns ein wenig beeilen. Die Führung ist klasse. Schade, dass mein Englisch nicht ausreicht, alle Hintergründe zu verstehen. Die Entstehung der Höhle und ihre Entdeckungsgeschichte finde ich schon interessant. Nur, wie gesagt, …..
Ich lerne jetzt also mit dem Stativ umzugehen und Bilder mit ewig langen Belichtungszeiten zu schießen. Da ich das Weitwinkelobjektiv habe, sind meine Bildausschnitte nicht allzu perfekt. Aber immerhin, Übung macht den Meister…
Wir verbringen ungefähr 5 Stunden in dieser riesigen tiefen Höhle. Wie die Leute dort die Lampen angebracht und das unendlich lange Geländer eingebaut haben, ist uns ein Rätsel geblieben. In jedem Fall müssen dort viele Menschen gearbeitet haben, die frei von jeder Höhenangst sind.

Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico Carlsbad Cavern | New Mexico

Von hier aus fahren wir zu den „White Sand“. Im Visitorcenter erhalten wir ein Permit, um im Background zu zelten. Wir fahren in das Gebiet hinein und ich bin wirklich mal wieder platt, wenn ich sehe, was die Natur so alles herzaubert. Die Dünen, die nur bis zu 15m hoch sind, bestehen wirklich aus völlig weißem Sand. Ich habe gelesen, dass dieser Sand aus Gips besteht. Das merkt man auch, wenn man ihn anfasst. Er ist sehr feinkörnig und hart. Wenn er nass wird, wird er schmierig. Wenn ich mich nicht irre, löst sich Gips in Wasser. Da es wohl vor einigen Tagen geregnet hat, ist die wellenartige Sandstruktur noch nicht wieder voll ausgebildet. Wir schultern unsere Fotoausrüstung, unser Zelt und unsere Isomatten und gehen die 1 Meile bis zu unserem Zeltplatz. Kleine Hinweisschilder führen uns dorthin. Das GPS wird aber auch gefüttert, da wir abends noch mal zum Auto zurück wollen, um zu grillen. 

Der Himmel ist wolkig, die Sonne geht unter. Wir streifen durch die Dünen und suchen die perfekten Yukapalmen, um sie vor dieser ungewöhnlichen Landschaft in Szene zu setzen. Wir man auf so einem Untergrund wachsen kann, wird mir wohl ein Rätsel bleiben.

 

Mittwoch, der 30.7.2008, White Sands und Mexico

Am frühen Morgen haben wir gutes Licht und nach der Fotosession frühstücken wir an einem der Pcknickplätze, die im Park eingerichtet sind. Damit wir tagsüber nicht in der Sonne verglühen, wollen wir Uwes Wunsch, mal wieder original mexikanische Tacos zu essen, nachkommen und fahren nach Ciudad Juarez, der Nachbarstadt von El Paso. Davor reservieren wir uns unseren Wüstenzeltplatz für eine weitere Nacht und dann düsen wir los. Gegen Mittag sind wir in El Paso. Man stellt dort sein Auto in einem bewachten Parkhaus ab und geht dann zu Fuß über den Rio Grande. Auf der Brücke stehen unendlich viele Autos, die in die USA einreisen wollen. Der Fußgängerteil rechts ist jeweils für die Ausreise bestimmt. Nach Mexico rein muss jeder Passant 35 Cent bezahlen. Der Pass wird nicht kontrolliert. Es sind hauptsächlich Mexikaner unterwegs.
Die mexikanische Stadt erscheint uns trostlos. Die Häuser sind nicht sehr gepflegt, die Straße ist teilweise kaputt, die Kantsteine zerbrochen und zum Teil so hoch, dass man sie mit einer Kinderkarre oder einem Rollstuhl wohl kaum überwinden könnte. Hin und wieder werden wir von Mexikanern angesprochen, die uns etwas verkaufen oder irgendwo hin bringen wollen. Sie sind freundlich aufdringlich, geben sich aber mit einem klaren „Nein Danke“ auch zufrieden. Es sind kaum Touristen zu sehen. Wir gehen in das Marktzentrum, das uns die Frau von der Touristeninformation empfohlen hat. Es ähnelt vielen anderen Markthallen auf dieser Welt. Das Angebot ist für uns leider nicht reizvoll. Entweder man hatte die Sachen schon vor 25 Jahren mal oder es ist billigster Schrott. Schade! Vor der Markthalle lassen wir uns dann zum Essen überreden. Es handelt sich aber um ein Straßenrestaurant und nicht um einen Tacostand. Letzteres wäre Uwe lieber gewesen, haben wir aber noch nicht entdeckt. Wir bestellen zwei verschiedene Sorten Tacos. Meine sind denen von Taco Bell, einer Restaurantkette in den USA, sehr ähnlich. Uwes schmecken mexikanischer. Er mag das, ich nicht. So sind wir beide zufrieden. Am Nachbartisch werden 2 Musikanten engagiert, die laute und scheußliche Musik machen. Das ist wohl die Art der Mexikaner ihren Landleuten beim Überleben zu helfen.

Leckeres Tacoessen mit mexikanischer Musik - lang, lang ist es her, dass ich das letzte Mal in Mexico war... | El Paso| Mexico Einkaufstraße in El Paso| Mexico 33°C und ein bisschen Schatten für den Eisblock | El Paso| Mexico Auf ins gelobte Land | El Paso| Mexico

Nach dem Essen schlendern wir noch etwas durch den Ort und entdecken dann auch mehr Leben. Viele bunte Mexikaner und Mexikanerinnen sind unterwegs. Es wird viel geredet, die Straßen sind bunt und es gibt auch ein, zwei Tacostände, die mich aber rein hygienisch betrachtet, nicht sehr überzeugen. Glücklicherweise sind wir schon satt. Ein junges Mädchen schleppt einen großen Eisklotz durch die Gegend, der ihr plötzlich aus der Hand fällt, da er entweder zu schwer oder zu glatt geworden ist. Ein Mann mit einer riesigen Eiszange kommt ihr zu Hilfe und trägt den Klotz weg. So etwas hatte ich bisher noch nicht gesehen. Ein Gringo mit spitzen, blauen Cowboystiefeln lässt sich diese von einem Schuhputzer reinigen. Uwe darf ihn, nicht aber der Schuhputzer fotografieren. Ein groteskes Bild!!

Nach 2 Stunden haben wir genug Mexiko gespürt und machen uns auf den Rückweg. Für 30 Cent kommen wir diesmal über die Brücke. In die USA gibt es eine Pass- und sogar eine Gepäckkontrolle. Für uns ist das alles kein Hindernis und auch die Mexikaner, die wir sehen, kommen problemlos ins Land.

Am Abend machen wir wieder schöne Fotos in den weißen Dünen. Auf dem Rückweg von unserem Abendbrot, das wir am Auto eingenommen haben, kommt ein recht starker Wind auf. Irgendwie wird uns ein wenig unheimlich. Den Rückweg zum Zelt findet man wirklich nur mit dem GPS. Wir laufen also los. Zuerst geht alles gut, doch dann lässt Uwe sich verwirren und wir beginnen im Kreis zu gehen. Zum Glück findet er nach kurzer Zeit die richtige Route wieder und wir erreichen unser Zelt, das sich trotz darin befindlicher schwerer Fotoausrüstung ein wenig vom Platz bewegt hat. Da wir kein Überzelt darüber hatten, war durch die feine Gase noch feinerer Wüstensand gedrückt worden. Der wird uns noch lange begleiten, denn er ist überall reingekrochen und lässt sich nicht so einfach abschütteln.

White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico White Sands NM. | New Mexico