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Donnerstag, der 31.7.2008, Ah-shi-sle-pah
Nachdem wir uns mit einem gemütlichen Frühstück von der Wüste verabschiedet haben, machen wir uns auf in den Norden. Eine lange Tour steht uns bevor.
Gegen 16.00 Uhr erreichen wir nach einer an Afrika erinnernden Tour über Gravelroads das Gebiet „Ah-shi-sle-pah“. Es handelt sich dabei um einen Cannyon, an dessen Rand sich besondere Steinformationen gebildet haben. Unter anderem gibt es hier farbige Badlands und interessante Hoodoos. Unter Badlands versteht man Landschaften, in denen kaum Pflanzen wachsen, deren Gestein stark erodiert und häufig sehr farbenfroh ist. Hoodoos sind Steine, bei denen das untere Ende aus leichter vergänglichem Material besteht als der darauf befindliche Stein. Diese Figuren erinnern einen häufig an irgendwelche Gestalten aus der Märchenwelt. Das Gebiet der „Ah-shi-sle-pah“ liegt in einer Landschaft, die unendliche Weiten, die mit harten Büschen und ein wenig Gras bewachsen sind, aufweist. Es ist zwar nicht ganz flach, aber trotzdem hat man das Gefühl am Samstag schon zu wissen wer am Montag vorbeikommt. Man kann wirklich sehr weit gucken und es verändert sich nichts. Wenn man dort aus dem Auto steigt, fragt man sich im ersten Moment auch, was es hier besonderes geben soll. Dann fällt der Blick auf das Flusstal und man ist völlig überrascht. Steinformationen der spannendsten Art stehen dort rum.
Wir müssen uns natürlich gleich auf einen Erkundungsgang begeben. Wir klettern los. Das „Gestein“ entpuppt sich häufig als sehr fester, krümeliger Sand, der unter den Füßen wegrutscht. Man muss schon etwas aufpassen, wenn man sich nicht hinlegen will. Wir ziehen durch zwei, drei Nebencanyons und kehren dann wieder zu unserem Hauscannyon zurück. Direkt in der Nähe unseres Zeltplatzes gibt es einfach die interessantesten Formationen zu sehen. Uwe und ich machen unabhängig voneinander viele Fotos. Ich habe noch nicht ganz so viel Ausdauer wie er, so dass ich auch noch eine Stunde zum Lesen komme. Diese Landschaft spendet unvorstellbar viel Ruhe. Außer dem Gemuhe der Rinder, die irgendwo außer Sichtweite weiden und der Flugzeuge, die hin und wieder über den Himmel ziehen, ist es hier ganz still. Unvorstellbar!
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Freitag, den 1.8.2008, Bisti-Wilderness
Heute Früh bleiben wir direkt mal bis 8.00 Uhr im Zelt. Es ist bewölkt und es war gestern schon klar, dass man im Sonnenaufgang keine richtig hervorragenden Fotos machen kann.
Da der Tag heiß zu werden droht, haben wir uns überlegt, uns den Chaco Canyon Historic Park anzugucken. Der ist uns wenige Kilometer von unserem Standort entfernt. Die Straßen, die dorthin führen, sind jedoch alle Gravel- oder, wie man hier sagt, Dirtroads. Sie sind also nicht asphaltiert und, wenn man Pech hat, auch nicht mehr da, durchlöchert, ausgewaschen oder einfach gesperrt. Uwe sucht nun trotzdem eine Route aus, die über diese Straßen geht, obwohl in unserem Reiseführer steht, dass es keine Verbindung gibt.
Wir fahren los und siehe da, schon nach ca. 20 Minuten gibt es ein Straßenschild, das uns den Weg zum Park weist. Es ist zwar ein längerer Weg als der, den Uwe rausgesucht hatte, aber dafür ist er befahrbar.
Im Chaco Canyon Historic Park kann man die Reste der Bauwerke der indianischen Hochkultur der Anasazi-Indianer von vor rund 1000 Jahren bewundern. Man weiß nicht viel über die Geschichte dieser Indianer. Die Gebäude waren jedoch zum Teil sehr groß. Sie hatten bis zu 5 Stockwerke und 600 Räume. Davon kann man noch einiges sehen. Mit sehr viel Mühe sind diese Gebäude erbaut worden. Die Decken wurden mit ganzen Baumstämmen stabilisiert. Diese mussten damals über viele Kilometer weg herangeschafft werden. Die Wände bestehen aus vielen einzelnen Steinen und sind sehr dick. Diese Art zu Bauen muss ewig gedauert haben. Weshalb die Anasazi-Indianer dieses Gebiet verließen und ihre Bauwerke verließen, ist bisher nicht bekannt.
Wir schauen uns nur Teile dieses Parkes an. Wir haben leider nur wenig deutsche Hintergrundinformation und unser Englisch reicht nur, um das Nötigste zu verstehen. Dennoch sind wir beeindruckt von diesen Ruinen. Schließlich hatten die Leute damals keine LKW oder andere kräftige Hilfsmittel.
Unser nächstes Ziel ist die „Bisti-Wilderness“. Dazu müssen wir über die Gravelroads wieder zurück. Problemlos erreichen wir unsren Wunschort. Hier sieht es auf den ersten Blick aus wie auf einem verlassen Abraumgelände. Riesige teilweise schwarze Hügel, ein unsympathischer Zaun und Menschenleere lassen das Ganze unwirklich erscheinen.
Wir suchen uns zwischen 3 Hügeln einen Platz zum Zelten, der uns zumindest ein wenig geschützt vorkommt. Dann packen wir unsere Fotoausrüstung und ziehen los. Wir haben einige GPS-Daten, die uns zu sehenswerten Steinformationen führen sollen. Zuerst sind die Choko-Hoodoos dran. Zielstrebig folgen wir bei gleißendem Sonnenschein unserem GPS. Der Punkt ist erreicht, aber keine Hoodoos in Sicht. Wir suchen und suchen. Schließlich geben wir auf. Uwe kann es nicht glauben. Hat er die Daten falsch eingegeben? Waren die Ursprungsdaten in einem anderen System angegeben? Er grübelt.
Derweil suchen wir unser nächstes Ziel. Wir finden sehr schöne weiße Steine, aber es müssen die „Broken Eggs“ sein. Also vertrauen wir noch einmal dem GPS – und siehe da – wir finden sie. Die Eingaben stimmen, Uwes Welt ist wieder in Ordnung.
Auch die anderen Eingaben sind alle okay, aber leider ist der Himmel sehr bedeckt und das Licht nicht optimal. Dennoch schießen wir viele Fotos. Photoshop wird es schon richten.
Der Rückweg ist jetzt lang und es dämmert schon eifrig. Wir haben gerade noch genug Licht, um die vielen Hindernisse, die sich in Form von weg brechendem Sand, einem Flusslauf, Pflanzen, Steinen usw. zu umgehen. Unsere Stirnlampen haben wir nämlich im Auto gelassen. |
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Samstag, den 2.8.2008, Canyonlands Nationalpark
In diesem Urlaub neigen wir zum Verschlafen. Das ist gar nicht unsere Art. Die Nacht war so herrlich kühl, dass wir wieder etwas zu spät aufwachen. Ohne Frühstück, im Laufschritt geht es also wieder in das riesige Gebiet der Bisti Wilderness. Der Himmel spielt nur zum Teil mit. Aber wir lassen uns nicht erschüttert. Es wird geknipst, was das Zeug hält.
Nachdem wir uns fotografisch ausgetobt haben geht es weiter in Richtung Moab. Wir verlassen New Mexico und gelangen wieder nach Utah. Die Landschaft wird wieder wunderschön. Riesige Berge von einer traumhaften Schönheit in unvorstellbaren Farben – das ist die Landschaft, die uns in den nächsten Tagen gefangen halten wird.
Vor drei Jahren waren wir schon einmal hier.
Wir fahren von Norden her (Island in the Sky) in den Canyonland Nationalpark hinein und finden auch gleich einen Zeltplatz. Um den Sonnenuntergang noch zu genießen, fahren wir zum Grant View Point Overlook. Hier machen wir sehr schöne Fotos. Auf dem Rückweg halten wir noch an einem weitern Übersichtspunkt, von dem aus man die Sonne in einem sagenhaften Orange untergehen sieht. |
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Sonntag, den 3.8.2008, Mesa Arch und False Kiva
Damit wir nicht wieder verschlafen, wird jetzt der Handywecker gestellt. Es klappt. Pünktlich um Viertel vor sechs Uhr stehen wir auf dem Parkplatz, von dem der Weg zum Mesa Arch abgeht. Gestiefelt und gespornt ziehen wir los. Eine viertel Stunde später stehen wir am Mesa Arch und warten darauf, dass die Bewölkung die langsam am Horizont aufgehende Sonne freigibt. Es soll sich dann ein herrliches Rot an der Unterseite des Bogens bilden. Die Wolken mögen uns aber. Nachdem ich schon eingepackt habe, zeigt sich die Sonne doch noch ein wenig. Ich bekomme eine kleine Idee, wie das mit dem Rot wohl gehen könnte.
Wir wechseln den Zeltplatz. Da unser Ladegerät inzwischen doch den Geist endgültig aufgegeben hat und wir mit viel Mühen unseren verschwundenen Adapter ersetzen konnten, fahren wir in den „Horse Deadpoint National Park“, der ca. ½ Stunde entfernt liegt. Hier gibt es Toiletten, Wasser und an jedem Platz Strom!
Wir können also unsere Technik laden, Fotos überspielen und einfach mal ein wenig entspannen.
Gegen 15 Uhr am Nachmittag machen wir uns auf, die False Kiva zu erforschen. Uwe hat hiervon mit viel Mühe eine Beschreibung erhalten, nachdem er über ein Foto davon gestolpert ist. Es ist ein wenig schwierig, den Trailhead, also den Beginn des Wanderweges, zu finden. Aber mit einem Tipp der Rangerin aus dem Visitorcenter klappt es. Die Sonne knallt, aber es geht erstmal bergab. Ein wenig Kletterei ist auch dabei. Die Landschaft wird immer gigantischer. Man hat einen Einblick in den unendlich weiten Canyon des Green Rivers. Nach einiger Zeit sieht man auch die eindrucksvolle Wand, in der sich die False Kiva befindet. Es handelt sich hierbei um eine Felshöhle, die nach vorne hin offen ist. Man hat anfänglich wohl gedacht, dass es sich hierbei um eine Kultstätte der Indianer gehandelt hat. Inzwischen weiß man aber, dass sie dort gegessen und gewohnt haben. Diese Höhle liegt recht hoch in einer gigantischen Felswand. Glücklicherweise gibt es aber einen gut begehbaren Wanderweg dorthin.
Oben angekommen finden wir einen herrlichen Ausblick auf den Canyon vor. Die Sonne ist uns auch wohlgesonnen und die Wolken ziehen auch immer mal wieder weg. Nach einer ½ Stunde kommt ein älterer Herr mit Schwung zu unserem Ausflugsziel. Anfänglich ist er noch sehr aus der Puste. Uwe erklärt ihm, dass er wohl ein wenig spät dran sei. Der Herr erzählt, dass er das erste Foto von diesem Ort aus gemacht habe. Daraufhin Uwe: „Oh, you are Tom Till ?“ Diese Vermutung bestätigt sich. Wir haben tatsächlich einen der berühmten Naturfotografen des amerikanischen Südwestens vor uns. Uwe ist begeistert und kann sich mit Fragen nicht mehr zurückhalten. Er versucht natürlich viele Tipps für außergewöhnliche Motive zu erhalten. Anfangs zeigt sich Tom noch sehr zurückhaltend, merkt aber schnell, dass Uwe sich wirklich auskennt und nicht nur so daher redet. Wir machen den Abstieg zusammen und mit der Zeit erhalten wir ein paar kleine Hinweise, von denen wir auch einen am nächsten Tag gleich umsetzen. Den Volkano, den wir in den nächsten Tagen aufsuchen wollen, kennt Tom nocht nicht. Er zeigt sich sehr interessiert daran. Wir laden ihn nach Hamburg ein. Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass er mal kommt. Im Herbst reist er durch die ganze Welt, da er eine Fotoausstellung für die UNO macht, die er begleitet. |
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Montag, den 4.8.2008, Moab und Reef National Park
Um nach Moab zu kommen, nutzen wir eine Straße, die nur für 4Wheel Drive Cars zugelassen ist. Sie führt uns durch den „Long Canyon“. Rechts und links werden wir von gigantischen Steilwänden begleitet. Zu Beginn erscheint die Straße recht einfach befahrbar zu sein. Wir wundern uns über die Beschränkung. Nach einiger Zeit wird es dann aber doch etwas schwieriger. Uwe steigt aus und macht ein paar Fotos vom Auto und seiner Umgebung. Kurze Zeit später bestehe ich darauf, dass wir uns die Straße vor dem Befahren angucken. Und ich habe Recht. Die Straße ist ausgewaschen und dicke Felsblöcke liegen darin. Man muss sich sehr genau überlegen, wie man hier fahren will, wenn man heil unten ankommen möchte. Mir ist in Namibia am „Van Zyls Pass“ klar geworden, dass solche Straßen wohl für das Fahrzeug aber nur schwerlich für die Passagiere gefährlich sind. Man fährt ja extrem langsam und vorsichtig. Das Auto müsste denjenigen, der von außen dirigiert, schon überrollen oder umkippen, damit eine Person zu schaden kommen kann. Beides wollen wir verhindern. Uwe baut jetzt ein wenig an der Straße. Er packt ein paar Steine von hier nach da und wir überlegen, wie er lenken muss. Nach dem ersten Meter muss er aussteigen und erneut die Straße unserem Auto anpassen. Diesmal kommt er ganz rüber und wir zuckeln weiter. Dies war wohl die schwierigste Stelle, alle anderen können wir so meistern. Es gibt noch eine eindrucksvolle Fahrt unter einem riesigen umgestürzten Felsen hindurch. Von weitem wirkt es so, als würde das Auto gar nicht durchpassen. Dies ist aber zum Glück ein Irrtum. Die Landschaft um uns herum ist traumhaft. Nach einiger Zeit kommen wir an einer Asphaltstraße an und brausen mit dem letzten Rest Benzin nach Moab. |
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Hier suchen wir den kleinen Wasserfall am Stadtrand auf, den Tom uns empfohlen hat. Auf dem Weg dorthin lernen wir eine amerikanische Familie kennen. Mutter, 2 Kinder und 3 Freunde von ihnen sind ebenfalls auf dem Weg zur Badestelle. So haben wir keine Probleme den Weg zu finden und auch die Berührung mit Poison Ivy, einer giftigen Pflanze, bleibt uns erspart. Die Jungs springen in den Pool, den der kleine Wasserfall bildet. Der Rand ist ca. 8—10m hoch, der Pool aber höchstens 2,80m tief. Sie kommen auf dem Boden auf. So muss Uwe nicht zeigen, dass er das auch kann. Bei seinem Gewicht bestünde einfach die Gefahr, dass der Aufprall Verletzungen nach sich ziehen würde. Wir aalen uns in den klaren Waterholes oberhalb des Wasserfalls. Wir hatten nämlich seit 2 Tagen keine ordentliche Dusche mehr. Das ist bei diesen Temperaturen nicht so angenehm. |
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Mittags waschen wir Wäsche im Waschsalon von Moab, gehen zu Pizza Hut essen und besichtigen Tom Tills Galerie im Ort.
Anschließend machen wir uns auf in Richtung Escalante. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch den National Reef Park, in dem wir vor drei Jahren auch waren. Wir schauen, welches Obst es zurzeit zu pflücken gibt. Leider sind es nur Äpfel, die sehr sauer aussehen. Wir suchen uns einen Zeltplatz, den wir schon kennen, und übernachten auf fast 2000m Höhe.
Dienstag, den 5.8.2008, "The Volcano" und Escalante
Nach einem Pancakefrühstück fahren wir in Richtung Escalante, biegen jedoch einige Kilometer vor dem Ort ab. Eine Dirtroad bringt uns dem Trailhead für die Tour zum Volcano entgegen. Leider ist die Straße 2 Kilometer vor unserer Beschreibung für den Verkehr gesperrt. Das heißt, wir müssen 4 km länger laufen als gedacht. Nun, was soll`s! Wir satteln unsere Rucksäcke und marschieren los. Anfangs geht es auf der Straße weiter, die teilweise recht sandig ist. Später wandern wir viel auf Slickrock, der zwar sehr fest aber dafür sehr hügelig ist. Die Strecke erscheint uns lang und länger, die Sonne strahlt und wärmt uns. Überraschend finden wir an einigen Stellen kleine schwarze Kugel, die aussehen, als seien sie aus Eisen. Uwe entdeckt dann auch eine offene Kugel, die innen mit hellem Gestein gefüllt ist. Inzwischen wissen wir, dass man die Dinger Moqui Marbles nennt. Außen befindet sich Eisenoxid, innen Sandstein. Entstanden sind sie wohl vor 6 bis 25 Millionen Jahren. Wir fotografieren die Kugeln, die an einigen Stellen richtige kleine Felder bilden. Manchmal sind sie so groß wie Murmeln, manchmal etwas größer.
Der Weg über den Silckrock ist lang und heiß. Aber wir werden belohnt. Der Sandsteinkessel, der wirklich aussieht wie ein Vulkankrater ist mit orangem Sand gefüllt. Fast in der Mitte ragt ein hoher Sandstein heraus. Der Sand ist völlig ohne Spuren und das Ganze schaut aus, als wäre es extra für uns arrangiert worden. Wirklich einmalig! Uwe möchte das Ganze auch noch von der gegenüberliegenden Seite fotografieren. Er marschiert also los. Ich erhole mich erstmal von den Strapazen. Als er drüben angekommen ist, meint er, ich solle es doch einmal versuchen, anders herum um den Berg zu gehen. Das müsse einfacher sein. War es vielleicht auch. Nur leider habe ich den Einstieg in den Volcano nicht gefunden. Es dauert eine gute Weile bis wir uns wieder haben. Ergebnis der Geschichte ist, dass ich mich auf meinen nicht vorhandenen Orientierungssinn verlassen kann. Ich sollte in den Bergen nur in Begleitung unterwegs sein.
Den Rückweg soll uns das GPS erheblich erleichtern. Das gelingt auch ein wenig. Leider können wir nicht fliegen, sondern müssen alle Berge hoch und runter laufen. Auf dem Display des GPS sieht das viel einfacher aus. Die Sonne kostet uns Kraft, aber wir halten durch. Als wir auf den letzten 2 Kilometern sind, hat Uwe sogar noch die Energie vorzulaufen. Er möchte gern noch duschen und trotzdem pünktlich in Escalante im Visitorcenter sein. |
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Mittwoch, den 6.8.2008, Golden Cathedral
Nach einer leicht feuchten Nacht auf dem Zeltplatz in Escalante starten wir heute zur „Golden Cathedral“. Wir müssen dazu etliche Meilen die „Hole in the Rock Road“ entlangfahren. Diese Straße wurde vor ca. 120 Jahren von den Mormonen gebaut. Das war wohl ein großes Abenteuer.
Für unser Auto bedeutet diese Straße zurzeit keine Herausforderung. Der Abzweig nach „Egypt“, dem Startpunkt unserer Wanderung, ist zwar in einem etwas schlechteren Zustand, aber wir kommen gut an. Die Wegbeschreibung haben wir beide oft gelesen. Es geht zuerst ca. 150 Höhenmeter über Slickrock bergab. Dann eine lange Zeit durch eine Ebene, die so eben nicht ist. Sand und Slickrock wechseln sich ab. Zum Glück ist es bewölkt und somit nicht so heiß. Irgendwann stehen wir am Canyon des Escalante River. Er liegt ca. 80 bis 100m unter uns. Auch hier wäre wieder gut fliegen zu können. Wir brauchen einige Zeit, bis wir einen Abstieg, der sogar mit Steinmännchen gekennzeichnet ist, finden. Uwe ist so zielstrebig, dass wir den Weg noch einmal verlieren und wieder an einer steilen Stelle stehen. Glücklicher Weise finden wir jedoch zum Weg zurück und sind bald unten. Der Escalante River wird von braunem Wasser durchflossen. Wir müssen ihn insgesamt 3 Mal durchqueren. Er ist ungefähr knietief und die Strömung ist gering. Am Uferbereich ist er sehr modderig und man versinkt ein wenig. Mit den Schuhen in der Hand kommen wir aber jedes Mal gut auf der anderen Seite an und dürfen uns dann wieder in die Socken und Schuhe quetschen.
Endlich erreichen wir den Neoncanyon, den Eingang zur „Golden Cathedral“. Wir stapfen noch ungefähr 1,5 km durch den Canyon, der wunderschön von hohen rostroten Felswänden umgeben ist. Die Kathedrale ist dann fast ein bisschen enttäuschend. Eine hohe Felshöhle, die zu einer Seite ganz offen ist, mit zwei großen Löchern in der Decke, durch die wohl häufiger Wasser rauscht. Wir haben jetzt schon so viele Bögen und Höhlen gesehen, dass ich ein wenig abstumpfe.
Uwe macht jetzt Fotos und ich ruhe mich aus. Eine gesunde Arbeitsteilung!! |
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Der Rückweg fällt uns diesmal leichter. Der Aufstieg ist nicht so schwer, wie ich erwartet hatte. Das GPS führt uns schnurstracks zurück. Auch der zweite Aufstieg fällt nicht so schwer – wäre da nicht dieses Gewitter gewesen, dass sich am Horizont zusammenbraut. Im Eiltempo erklimmen wir den Canyonrand und können sogar noch kurz duschen bevor von oben eine Extremdusche kam…
Da wir heute noch zum Startpunkt der morgigen Wanderung wollen, fahren wir zurück auf die „Hole in the Rock Road“. Der Himmel sieht gespenstisch aus. Von drei Seiten nähern sich dunkle Gewitterwolken. Wir hatten mit unserer Wanderung wirklich Glück, denn nur wenig später sehen wir, wie auf unserem letzten Parkplatz ein Platzregen niedergeht.
Wir fahren jedoch der Sonne entgegen. Damit das so bleibt, beschließen wir, uns das „Hole in the Rock““ anzuschauen. Wir fahren und fahren. Die Straße ist recht abwechslungsreich. Mal Slickrock, mal roter Sand, mal festes Waschbrett, Flussdurchfahrten usw. Ca. 6 Meilen vor unserem Ziel steht die Straße dann das erste Mal so richtig unter Wasser. Das kennen wir aus Afrika. Wir umfahren die Stelle und kommen bald an die nächste. Der Slickrock, über den wir fahren müssen, wird immer unebener. In Anbetracht der Wetterlage - die dunklen Wolken nähern sich – und der steilen, rotsandigen Auf- und Abfahrten beschließen wir, umzukehren. Die Perspektive hier in dieser gottverlassenen Gegend festzustecken und womöglich mehrere Tage auf Trocknung bzw. Hilfe zu warten, lockt uns nicht. So fahren wir zum Startpunkt der Wanderung in den Coyote Gulch.
Donnerstag, den 7.8.2008, Coyote Gulch
Da ich am gestrigen Abend meinen Durst hauptsächlich mit Cola gelöscht habe, kann ich an diesem sehr ruhigen und schönen Zeltplatz leider nicht so richtig schlafen.
Uwe wird die Wanderung zum Coyote Gulch allein machen, da meine Füße wieder mal lädiert sind. An einem Fuß habe ich vier Stellen, von denen 2 richtig wehtun, am anderen zum Glück nur eine harmlose. Ich finde, ich bin in den letzten Tagen genug gelaufen, und beschließe mit dem Makroobjektiv meine Erfahrungen zu sammeln und endlich mal an diesem Bericht weiter zu schreiben.
Uwe trifft am Trailhead eine Gruppe von männlichen Mormonen, mit denen er eine Weile auch zusammen wandert. Eine Gruppe ist aber einfach unbeweglicher als eine Einzelperson. So verlässt er die Gruppe irgendwann und geht allein weiter.
Wie Silke es schon gechrieben hat, eine Gruppe ist mir meistens zu langsam und so trennen sich bald unsere Wege. Wie immer wenn ich allein unterwegs bin, arten die Wanderungen in sportliche Aktivitäten aus, die meist recht schweißtreibend sind. So bin ich dann auch recht zügig unterwegs, nicht ohne die Schönheiten der Coyote Gulch zu genießen und natürlich fotografisch festzuhalten. Leider hat es in den vergangenen Tagen stark geregnet, so daß die Wasserfarbe eher dunkelrot als klar war. Ich weiß nicht, wie häufig ich den Creek durchquert habe, aber es waren unzählige Male und meine Schuhe waren nach der zehnten Durchquerung völlig durchnässt. Aus dem Internet habe ich mir die GPS Daten für den Aufstiegspunkt besorgt und stand nach 5 Stunden zunächst etwas ungläubig nach oben schauend an der Aufstiegsstelle. Die Felsen führten so steil nach oben, dass wenn man abrutscht man bestimmt das letzte Mal abgerutscht ist. Ein Seil wäre mit Sicherheit besser gewesen, aber was soll ich mit einem Seil, wenn ich alleine unterwegs bin... Um es kurz zu machen - ich bin nicht abgestürzt, wenngleich auch der Blick nach unten manchmal recht Angst einflößend war. Dennoch war es eine extrem beeindruckende Wanderung ab, die abseits des Mainstreams ist und damit von einer besonderen wilden Schönheit geprägt ist. |
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Ich verbringe den Tag gemütlich und mache viele kleine Dinge, zu denen ich sonst nicht komme. Sogar die Mathesachen, die ich mitgebracht habe, gucke ich mir gründlich an. Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag.
Uwe braucht ca. 7 Stunden für seine Tour.
Auf dem Rückweg merken wir, dass das Wetter doch ganz schön verrückt gespielt hat. Die Straße ist teilweise feucht, einige Stellen sind mit Sand überspült. Unser Auto schafft das zwar alles, aber wir sind doch überrascht, wir schnell der Regen eine gute Straße zerstören kann. An einer Stelle treffen wir sogar auf schweres Baugerät, das einen Flussdurchlauf von Ästen und Schlamm befreit. Wenn sie das nicht täten, würde der nächste Regenschauer den Fluss über die Straße treiben. Diese Straßen brechen dann einfach ab, werden weggespült. Größere Reparaturen wären fällig. Es ist wirklich ein mühsames Unterfangen diese Straßen befahrbar zu halten.
Wir beenden den Tag wieder auf dem Zeltplatz in Escalante.
Freitag, der 8.8.2008, Moqui Marbles, Zebra Slot, Paria Campsite
Nach einer angenehm kühlen Nacht wachen wir in einem feuchten Zelt auf. Der Himmel ist rundum bedeckt.
Heut morgen wollen wir uns die Moqui Marbles noch an einer anderen Stelle angucken. Die Dirtroad dahin ist für uns wieder gut befahrbar, der Abzweig direkt zur Fundstelle ist allerdings sehr sandig. Ein Auto vor uns hat hier aufgegeben, wie wir an den Fahrspuren erkennen. Wir schaffen es jedoch.
Um einen Felsen herum liegen die Kugeln in größeren Mengen herum. Viele sind aufgebrochen, andere mit bunten Algen bewachsen. Hier gibt es sogar welche, die die Größe eines Tischtennisballes aufweisen. Einige sind sogar noch ein klein wenig größer.
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Das nächste Ziel ist der Zebra Slot. Ein sehr schmaler Canyon, der jedoch nicht so weit von der „Hole in the Rock Road“ entfernt liegen soll. Uwe macht sich wieder allein auf die Socken und ich sitze hinterm Auto im Schatten, ein Badehandtuch über dem Kopf und dem Monitor vom Laptop und schreibe an diesem Bericht. Jetzt bin ich endlich mal wieder auf dem Laufenden. Meine Füße hingegen mögen das Laufen immer noch nicht so recht. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Nach gut zwei Stunden ist Uwe wieder da. Der Zebra Slot hat ihm gefallen. Er ist sehr schmal, teilweise schlammig, so dass er die Schuhe ausziehen musste. Mit seinen Fotos ist er nicht so recht zufrieden. |
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Nun wollen wir zurück in die Gegend um Page, dem Lake Powell. Am liebsten würden wir die Smoky Mountain Road fahren. Dabei handelt es sich um eine Dirtroad, die bekanntlich bei Nässe unpassierbar ist. Uwe will das nicht so recht glauben. Wir fahren in die Richtung und ein satter Regenschauer erwischt uns. Wir beginnen die genannte Straße zu befahren. Der Sand darauf ist sehr fein und eher als Ton oder so etwas zu bezeichnen. Ein Flusslauf liegt vor uns, d.h. es geht erst bergab, dann durch das Flussbett, dann wieder bergauf. Uwe steigt aus, um sich das Ganze anzuschauen. Er hat seine Flipflops an. Kaum ist er aus der Autotür, kommt er ins Rutschen. Ich kriege mich vor Lachen kaum ein. Wir beschließen, die asphaltierte Straße zu nehmen, auch wenn es sehr viel weiter ist. Auf unserem Weg kommen wir wieder durch Kanab. Wir kehren in Grandma’s Café ein, essen und laden unseren Laptop auf, da unser Ladegerät ja inzwischen ganz kaputt ist.
Anschließend fahren wir wieder auf unseren Lieblingscampingplatz in der Nähe der Paria Contact Station.
Dort zeltet neben einem Pärchen auch noch ein Professor für Humangenetik aus Bolder. Ein sehr netter Herr, der viel weiß und ausgesprochen sympathisch ist.
Samstag, den 9.8.2008, Paria Campsite
Um halb neun Uhr sind wir an der Paria Contact Station, um ein Permit für die Wave am folgenden Tag zu erhalten. Wir gewinnen bei der Auslosung einen Platz. Da das nicht reicht, beschließen wir, am nächsten Tag unsere doppelte Chance wahrzunehmen. Die Verlosung wird übrigens wirklich mit einer kleinen Lostrommel durchgeführt. Es sieht aus wie bei der Fernsehlotterie. In die kleine Trommel kommt für jede sich bewerbende Gruppe eine kleine Kugel mit einer Nummer. Dann wird die Trommel mit einer Kurbel gedreht und eine Kugel fällt raus. Das ist sehr lustig, selbst wenn man nicht gewinnt.
Uwe ist frustriert, ich finde das nicht so schlimm, da der Wetterbericht für Montag eh besser ist. Wir fahren in die Wahweap Marina, um uns nach den Bedingungen für eine Schiffsfahrt zur Natural Bridge zu erkundigen. Über 120 $ pro Person sind uns jedoch zu teuer. In Page kaufen wir ein und fahren danach an den Lone Rock Strand. Dort ist es sehr voll. Die Amis verbringen dort ihr Wochenende. Sie haben riesige Wohnmobile am Strand geparkt, viele große Autos parken dort, Schiffe liegen rum, sie fahren mit Quarts über den sandigen Hügel und mit Wasserskiern über den See. Die Attraktionen sind Jetskis, die mit Geknatter schon von recht kleinen Kindern gelenkt werden. Es ist ein buntes Treiben, das mit viel Lärm verknüpft ist. Das Wasser ist trotzdem herrlich. Wir beobachten das bunte Treiben. Uwe würde gern auch Jetski fahren. Unsere Nachbarn haben die Dinger aber nur geliehen, so dass er keine Chance hat, mal eingeladen zu werden. Als wir auf unseren Zeltplatz zurückfahren wollen, lernen wir noch einen Hotelmanager kennen, der ursprünglich aus Deutschland stammt. Sein Deutsch ist nur noch fragmentarisch vorhanden. Dafür ist er beschwipst und sehr mitteilsam. Seine Nachbarn, ein älteres Ehepaar, muss uns auch noch über ihre politischen Ansichten aufklären, die ein wenig eigen sind. Als wir uns endlich loseisen, bin ich zumindest von dem ganzen Rummel ziemlich geschafft. Unser Zeltplatz ist dagegen eine Oase der Ruhe.
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Sonntag, den 10.08.2008, Page
An diesem Morgen haben wir gerade noch Glück. Trotz unserer doppelten Chance werden wir als Letzte gezogen. Uwe ist sehr erleichtert. Wir lernen eine Leipziger Familie kennen, die nicht so viel Glück hat wie wir. Wie immer, klönen wir lange mit ihnen und gehen dann auch gemeinsam in den Lower Antilope Canyon. Wir müssen erst warten, da der Canyon teilweise mit Wasser voll gelaufen ist. Doch nach einiger Zeit dürfen wir rein. Es ist alles etwas rutschig und schlammig, aber die Hälfte des Cayons ist gut begehbar. Trotz der vielen Leute können wir gute Fotos machen. Uwe steigt auch noch in den richtig nassen Teil des Canyons hinab. Dort wird er bis zu den Knien nass, aber das stört ihn nicht weiter. Nachdem ich ca. eine halbe Stunde auf ihn gewartet habe, nehme ich unsere beiden Fotorucksäcke und klettere nach oben. Nach 1 Stunde taucht Uwe dann auf und wir machen uns auf den Weg ins Internetcafé, um unseren Laptop aufzuladen und E-Mails anzugucken. |
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Da mein Lesestoff zu Ende geht, bin ich sehr froh darüber, dass es dort eine Tauschbörse für Bücher gibt. Ich hole ein bereits gelesenes Buch aus dem Auto und tausche es gegen das einzige deutsche Buch, das dort steht. Es handelt sich um einen Roman von Barbara Wood, der sich mit der Geschichte der Anasazi-Indianer befasst. Die Ruinen im Chaco Canyon haben wir ja gerade besucht, so dass ich sogar eine Vorstellung von den im Buch beschriebenen Örtlichkeiten habe.
Uwe stellt fest, dass eins seiner Ägyptenfotos gerade zu dieser Zeit auf der Startseite bei der Fotocommunity ist. Es wird sogar zur Wahl für die Galerie vorgeschlagen. Darüber freut er sich sehr.
Anschließend fahren wir wieder an Strand, der heute, am Sonntag, doch schon viel leerer und ruhiger ist. Wir genießen das Wasser und treffen bei unserer Abfahrt die Leipziger noch einmal wieder.
Anschließend fahren wir ca. eine halbe Stunde lang zu unserem Schlafplatz. Es handelt sich um den Trailhead zu den Wahweap Hoodos. Wir stehen mitten in der Walachai. Nur ein Häschen beobachtet uns aufmerksam. Die Landschaft ist wie immer grandios. Es ist fast völlig still. Die einzigen Zivilisationsgeräusche, die wir hören, sind Flugzeuge, die irgendwo weit über uns durch den Himmel rauschen. Ansonsten ist es still. Selbst Vogelgeräusche sind selten. Nachts und am sehr frühen Morgen hört man Kojotengejaule. Da muss man sich dann entscheiden, ob man das unheimlich spannend oder unheimlich schön finden will.
Montag, den 11.08.08, Wahweap Hoodos, Wave
Rechtzeitig zum Sonnenaufgang sind wir bei den Hoodos. Als die Sonne über den Bergkamm klettert, taucht sie die Hoodos in helles Licht und die Wand hinter ihnen liegt im Schatten. Das ergibt tolle Effekte. Wir sind beide sehr zufrieden, mit den Fotos, die wir machen. |
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Als wir zurückfahren, kommen gerade die Leipziger an, die auch bei der zweiten Ziehung kein Glück für ein Permit für die Wave hatten. Sie geben aber nicht auf und wollen es ein drittes Mal versuchen.
Wir machen uns jetzt auf, die so umworbene Wave zu besuchen. Es ist wieder mitten am Tag und die Sonne steht hoch. Die Wanderung bis zur Wave soll 5 km lang sein. Eine Aussage über Höhenmeter bekommt man hier nie. Nun wir nehmen viel Wasser mit und auch einige Bücher und Lampen, da wir spät zurückkommen wollen.
Auf dem Hinweg wollen wir noch einen interessanten Stein suchen. Wir finden ihn auch, brauchen so aber 2 Stunden, bis wir in der Wave ankommen. Sie ist schön, wie immer.
Ich suche mir ein schattiges Plätzchen, wo ich die nächsten 3 Stunden verbringen werde. Uwe ist von einer Unruhe getrieben. Er steigt von der Second Wave ab und findet wunderschöne Strukturen, die ihn begeistern. Nach ca. 3 Stunden kommt er wieder hoch und wir machen gemeinsam Fotos von der Second Wave, die im Abendlicht einfach grandios aussieht. Die Sonne verschwindet schon so gegen 19.00 Uhr hinter dem Berg, so dass wir noch im Hellen den Rückweg antreten und beenden können.
Ich bin gut ausgeruht, Uwe dagegen hat sich ausgepowert und muss jetzt doch ein wenig kämpfen. Wir fahren zum Lake Powell und suchen uns, nach einer ausgiebigen Dusche, einen Zeltplatz im Dunkeln.
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Dienstag, den 12.8.2008, Page, South Coyote Buttes
Wir verbringen den Vormittag entspannt am Strand, erledigen dann notwendige Dinge wie Auto waschen und einkaufen in Page, um dann nach einem Gang zu Mc Donalds zu den South Coyote Buttes zu fahren. Der Weg dorthin ist lang und auch beschwerlich. Die erste Straße ist nur mit Schotter bedeckt und lässt sich recht gut fahren. Anschließend jedoch bedecken unregelmäßige Steinplatten abwechselnd mit mehr oder weniger tiefem Sand die Straße. Wir kommen an zwei verlassenen Farmen vorbei. Wie viel Energie, welche Träume steckten da wohl drin? Zurück blieben verlassene Tiergatter, eingestürzte Häuser, kaputte Windräder und viel Schrott.
Wir kommen auf dem sandigen Parkplatz der Buttes an. Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg, sie zu besichtigen. Beide mit Fotoequipment ausgestattet stapfen wir durch den Sand. Die Berge und Steingebilde sind alle aus rotem bis gelbem Sandstein und haben teilweise sehr bizarre Formen. Es sind viele Formationen zu bewundern und wir stellen fest, dass sie schwer zu fotografieren sind. Uwe hat etliche GPS-Punkte eingegeben und wir suchen einige Dinge, die andere vor uns schön oder besonders fanden. Da das GPS immer nur Luftlinie den Weg anzeigt, mussten wir viel rauf und runter klettern. Den „Control-Tower“ und das „Amphitheater“ haben wir gefunden, eine Höhle jedoch nicht. Nachdem wir ca. 4 Stunden unterwegs sind, sind wir ganz schön kaputt und nicht so richtig zufrieden. Uns fehlen die klaren Strukturen, die z.B. die Waves aufweisen. Mich erinnert das Verschnörkelte einiger Strukturen fast an barocke Kunst und die ist auch nicht mein Fall. |
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Mittwoch, den 13.8.2008, White Pocket
Als wir gegen 8 Uhr vom Fotografieren aus den South Coyote Buttes kommen, steht zu unserer Überraschung ein weiteres Auto dort. Die Insassen haben wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen.
Nach dem Frühstück machen wir uns zur White Pocket auf. Der Weg dorthin ist nicht sehr weit, ca. 6 Meilen, dafür aber beschwerlich. Viel Sand und einige Steine machen es unserem Auto nicht leicht. Aber mit Gefühl und Geduld fährt Uwe das Auto sicher ans Ziel.
Auch hier werden wir von einem neuen Zaun gebremst, der in unseren Beschreibungen noch nicht vorkommt. Glücklicherweise sind es trotzdem nur 5 Minuten Weg bis zur ersten großen Steinplatte der White Pocket. Wir wollen uns das Ganze erstmal ohne Gepäck anschauen und zuckeln los. Schon nach wenigen Metern begegnet uns ein amerikanisches Ehepaar um die 60 und wir kommen ins Gespräch. Wie so oft auf dieser Reise sind auch die beiden von der Fotografie infiziert. Matthiew arbeitet mit einer analogen Vollbildkamera und muss deshalb noch mehr schleppen als Uwe. Seine Frau Gloria begleitet ihn. Statt nun weiter zu forschen gehen wir erstmal einen alkoholfreien Drink nehmen und unterhalten uns lange im Schatten mit den beiden. Als sie packen müssen, da sie noch weiter wollen, ist es so heiß geworden, dass ich mich nicht mehr bewegen mag. So setze ich mich in den Schatten und Uwe geht allein auf Erkundungstour.
Ca. 2 Stunden später ist er wieder da und hat tatsächlich einen Baum gefunden, der fast direkt am Eingang der White Pocket steht. Leider ist er in die falsche Richtung gegangen und hat deshalb so lange gebraucht.
Am späten Nachmittag machen wir uns wieder auf die Socken und erkunden jetzt gemeinsam das Gebiet. Hier gibt es viele klare Strukturen und es gefällt uns beiden gut. Wir unterhalten uns mit einem deutschen Pärchen, das auch hier ist und Uwe lernt einen amerikanischen Fotografen kennen, der viele Panoramen erstellt, kennen.
Ich bin zwar inzwischen am Fotografieren interessiert, habe aber noch nicht die Ausdauer, die Uwe an den Tag legt. Da der Weg zum Auto hier so kurz ist, kann ich vorzeitig zurückgehen und schon einige praktische Dinge erledigen.
Uwe macht noch Sonnenuntergangsfotos und lernt noch eine kleine Fotoreisegruppe, bestehend aus 3 Deutschen kennen. Die Männer fachsimpeln über das Fotografieren, das einem Hören und Sehen vergeht. |
Fortsetzung folgt ;-) |