Reisebericht "Südliches Afrika 200 - Teil II"

Man mag es kaum glauben, aber ich setzte mich doch noch an den zweiten Teil - zu schade wäre es um all die netten Fotos und Erlebnisse...

 

Mittwoch, den 29.7.2009, von Ghazi über Maun auf den Kasikini-Zeltplatz

Wir wachen früh auf und los geht es. Wir sind schließlich um 12.00 Uhr mit Uwe und Ruth am Flughafen in Maun verabredet. Vorher müssen wir noch in die Werkstatt, Geld holen und einkaufen.

Doch zuerst wird die junge Dame vom Empfang zur Rechenschaft gezogen. Sie sei ein Trainee und wisse das alles nicht so genau. Nein, die Manager seien beide nicht da. Sie telefonier. Ah, ja. Das Geld zurückgeben, okay!
Nun wird es interessant. Irgendwie ermittelt sie, dass wir 140 Rand bezahlen müssen. Das ist zwar immer noch ein wenig mehr, aber schließlich ist das hier eine Lodge und keine Bank. Sie gibt Uwe 60 Pula zurück. Zufrieden schaut er sich vor der Tür das Geld an und stellt fest, dass sie ihm 7 Pula und nicht 60 gab. Nun wird er wütend. Er geht zurück und stellt sie zur Rede. Ihr scheint das nicht wirklich peinlich zu sein. Sie versucht Uwe nun 60 einzelne Pula zu geben, doch er verlangt Scheine. Das Kleingeld legt er ihr auf den Tresen.

Als er gerade am Auto ankommt, kommt die junge Frau ihm nachgelaufen. Er hätte das Kleingeld nicht zurückgegeben. O la la!!
Die Fahrt nach Maun geht schnell, die Toyotawerkstatt ist schnell gefunden. Es kostet etwas Überzeugungskraft, die Mitarbeiter dazu zu animieren, dass unser Auto möglichst sofort repariert werden muss. Uwe tut sein Möglichstes. Während wir warten, gelingt es ihm immerhin schon mal, die Batterie festschrauben zu lassen. Da die Werkstatt offenbar nicht über das richtige Werkzeug verfügt, stellt er dem Mechaniker seinen Leatherman zur Verfügung. Als endlich eine Bühne frei wird, fährt Uwe das Auto dorthin und bespricht mit dem zuständigen Mechaniker, was zu tun ist.

Wir lassen uns zu einem Bankautomaten bringen. Der erste funktioniert nicht. Weshalb? Nobody knows.
Der zweite spuckt netter Weise Geld aus.  Wir fahren weiter zum Flughafen. Die Gesellschaft, bei der wir uns mit Ruth und Uwe verabredet haben, ist nicht so leicht zu finden. Wir sehen aber ein Savannaauto mit Dachzelt auf dem Parkplatz. Uwe steigt aus, um nach dem Weg zu fragen und ich, um nach Ruth und Uwe zu schauen. Was passiert? Unser Chauffeur fährt weg und lässt uns ohne fahrbaren Untersatz stehen.

Glücklicher Weise erreichen wir Ruth und Uwe per Satellitentelefon und treffen sie im Andenkenshop.
In ihrem Auto fahren wir zurück zu Toyota – etwas gequetscht – aber es geht. Das Auto ist noch nicht viel weiter und so bleibt Uwe da, um den Prozess zu begleiten. Wir anderen drei machen unseren Einkauf, der ja schon längst erledigt sein sollte.
Als wir bei Toyota eintrudeln, ist Uwe gerade auf Probefahrt mit dem Auto. Nach einem improvisierten Mittag/ Frühstück auf dem staubigen Parkplatz können wir endlich losfahren. Unsere gemeinsame Zeit mit Ruth und Uwe geht richtig los.
Zu Beginn der Gravelroadgibt es am linken Straßenrand eine kleine Hütte, an der ein altes Pärchen lebt. Sie flicht Körbe und er repariert gerade sein Radio. Wir schauen uns die Körbe an, die klein aber sehr schön sind. Beim Verhandeln bleibt die gute Frau sehr energisch bei ihrem Preis von 200 Pula. 22 € für einen Korb, den es bei Tews & Co für 5€ made in Taiwan gibt, erscheint uns dann doch zu viel. Schließlich sagt sie, 100 Pula und ein T-Shirt. Doch leider haben wir keine T-Shirt zu verschenken. Oder meinte sie 130 Pula? Dies lässt sich jedoch nicht aufklären. Wir lachen viel, kaufen dann schließlich 2 Körbe  für insgesamt 200 Pula. Uwe S. findet dann noch eine unbeutzte Batterie, die er dem alten Mann schenkt. So hoffen wir, dass alle zufrieden sind.
Der Kasinkini- Zeltplatz ist zum Glück nicht so weit entfernt. In schönstem Sonnenschein kommen wir dort an und können noch in der Sonne duschen. Diese Duschen sind durch blickdichte Zäune begrenzt und nach oben offen. Das Wasser kann sich nicht so richtig entscheiden, ob es warm oder kalt sein soll.

Wir grillen und erzählen erst einmal alle Urlaubserlebnisse. Es gibt so viel zu berichten, dass ich mir das gar nicht alles merken kann.

 

Reperatur der defekten Achsmanschette bei Toyota | Maun, Botswana Auf dem Land hilft man sich selbst - Reperatur eines Radios | Botswana Relaxen auf dem Kazikini-Zeltplatz | Maun, Botswana Fahrt im Moremi NP. | Botswana Fahrt im Moremi NP. | Botswana Giraffen beim Frühstück | Moremi NP., Botswana Giraffen beim Frühstück | Moremi NP., Botswana Beiderseitiges Interesse - Zebra und Fotograf | Moremi NP., Botswana

 

Donnerstag, den 30.7.2009, vom Kazikini-Zeltplatz in den Moremi Game Park, Third Bridge


Früh morgens berichtet Ruth von einer Hyäne, die unseren Müll geplündert hat. Im Vorjahr war es ein Honigdachs gewesen. Der hat der Hyäne wohl weichen müssen.

Die sandige Straße bis zum Tor, das offen und unbewacht ist, lässt Erinnerungen an die Fahrt vor 2 Jahren wach werden.  Wir verabreden uns, uns um die Mittagszeit an der Third Bridge zu treffen und fahren getrennt, damit jeder in seinem Tempo vorwärts kommen kann.

Gleich zu Beginn sehen wir eine Tüpfelhyäne im Gebüsch. Da sie auch neugierig ist, bleibt sie stehen und lässt sich fotografieren. Leider ist es fast noch zu dunkel für Bilder.

Später verweilen wir lange bei drei Giraffen, die mit viel Inbrunst  an einer Frucht rum kauen. Der Kopf der einen Giraffe erscheint wie eingerahmt, da sie ihn so hält, dass er genau zwischen Astzweigen zu sehen ist.
Wir haben viel  vom Wasser im Moremi gehört und sind gespannt auf die Durchfahrten. Doch zur Third Bridge kommen wir noch völlig trockenen Fußes.  Auch wenn die Third Bridge selbst nicht den Ansprüchen deutscher Bauingenieure entspricht, kommt man dort gut und sicher rüber.

Auf der Camp Site selbst gehen wir nicht auf unseren Platz, da er uns zu sehr unter Bäumen liegt, auf denen offensichtlich die Affen hausen. Wir wählen einen Platz, der weniger Rückzugsraum für diese Tiere bietet, die sehr aufdringlich werden können.
Nachmittags fahren wir zu einer Bootsanlegestelle. Auf dem Weg dorthin müssen wir dann das erste Mal durchs Wasser fahren. Da es viele Spuren gibt und Ruth und Uwe hinter uns sind, trauen wir uns und kommen gut am anderen Ufer an.
Der Mann, der uns am Anleger empfängt, macht uns darauf aufmerksam, dass unser Auto tropft. Wir erschrecken ziemlich. Es macht nämlich auch sehr merkwürdige Quietschgeräusche und es würde uns nicht wundern, wenn ernsthaft etwas kaputt wäre. Aber zum Glück, hat sich nur Wasser im Motorraum gesammelt, das jetzt abtropft.

Obwohl es uns zu teuer erscheint, machen wir zu viert eine 2 stündige Flussfahrt. Es geht  auf schmalen Wegen, die von hohem Gras gesäumt sind, auf den sich öffnenden Fluss. Dort sind drei Hippos, die aber keine Lust haben, ihr Maul zu öffnen. Wir sehen einige Vögel und eine Seerose wird mehrfach umfahren, überfahren und fotografiert.

Später tauchen noch einmal Hippos auf, die unser Bootsführer jagt. Die armen Tiere bewegen sich in großer Hektik und rasend schnell über den Fluss. Ihm reicht das nicht und er fährt ihn noch einige Male nach. Für gute Fotos ist die ganze Aktion zu schnell.
Auf einer Vogelinsel können wir dann noch sehr viele Marabus fotografieren. Sie lassen sich von Boot überhaupt nicht beeindrucken und gucken vor sich hin, als würde ihnen die Welt gehören.

Nach dem Dunkel werden sind wir am Zeltplatz und gehen von Affen unbehelligt ins Bett.

 

Bootstour in der Nähe des Third-Bridge Camps | Moremi NP., Botswana Das Okavango Delta | Moremi NP., Botswana Blühende Pracht im Delta | Moremi NP., Botswana Mich gibt es hier auch - Hippo im Okavango Delta | Moremi NP., Botswana

Freitag, den 31.7.2009, von der Third Bridge zum Xakanaxa  Camp

Die Paviane haben sich tatsächlich vor dem Dunkel werden auf dem Nachbarcamp ausgetobt.  Ihr Anführer hat die Leute, die dort übernachten wollten, angegriffen und konnte nur mit einem Campingstuhl abgewehrt werden. Die Menschen sind dann ein Stückchen weiter gerückt, so dass die Affen Ruhe gaben.

Unser Frühstück verläuft friedlich. Wir hören den alten Pavian zwar immer mit tiefer Stimme: „Woha, woha!!!“ rufen, was sehr gebieterisch und keinen Widerspruch duldend klingt. Die anderen Affen quietschen nur als Antwort. Uns lassen sie aber in Ruhe.
Unser Gamedrive beginnt also auf dem Zeltplatz. Die Tiere toben durcheinander, spielen miteinander, flöhen, balgen und paaren sich vor unseren Augen. Sie sitzen schön im Gegenlicht und ihre Fluchtdistanz ist so, dass man sie wirklich gut vor die Linse bekommt. Heute Morgen sind sie auch nicht mehr kämpferisch, so dass wir sogar hinter ihnen her gehen können.

Dabei beobachte ich, wie sie sich an einen verlassenen Wohnwagen heranmachen. Da werden die Coladose zum Spielzeug, das Dach zur Terrasse, und der Bezug des Ersatzreifens auf seine Haltbarkeit hin überprüft. Ein Pavian bekommt sogar den Klettverschluss des Zeltes auf und zieht den Reißverschluss ein Stück nach oben. In diesem Moment verjagen wir ihn jedoch, denn es kann ja nicht sein, dass die Affen dem Innenleben des Zeltes einen Besuch abstatten. Vor diesen Tieren ist wirklich nichts sicher!!

Brücke am Third Bridge Camp | Moremi NP., Botswana Hüüüü - geht es auch ein bisschen schneller, Mama | Moremi NP., Botswana Einmal kuscheln, bitte!  | Moremi NP., Botswana In der Ruhe liegt die Kraft... | Moremi NP., Botswana Hallo, hier bin ich...  | Moremi NP., Botswana Nicht so schnell - ich fall gleich runter....  | Moremi NP., Botswana Mmmmh - lecker Cola  | Moremi NP., Botswana Was für ein tolles Turngerät  | Moremi NP., Botswana

Als das Licht heller wird, machen wir uns auf ins Xakanaxa Camp. Der Weg soll trocken sein. Wir fahren auf Umwegen dorthin und folgen einem Touristenauto. Ein kurzer Plausch mit Franzosen erhöht den Abstand zu ihnen. Wir fahren weiter und stehen vor einer Flussdurchfahrt, die uns nachdenklich stimmt. Mutig durchqueren wir die Stelle und stehen fast sofort vor der nächsten. Wir steigen aus. Nach allen 4 Seiten sehen wir nur Wasser. Was nun? Uwe geht von einer Durchfahrt zur Nächsten. Dabei entdeckt er ein Nummernschild, das ihm irgendwie bekannt vorkommt. Es ist unser! Da wir allein sind, entscheiden wir uns für den Rückweg. Mit viel Schwung nehmen wir die Flussdurchfahrt ein zweites Mal und bleiben nicht hängen.

Nun suchen wir den trockenen Weg. Es begegnet uns ein anderes Touristenauto, das aber keine Gäste transportiert. Es fährt vor und wartet immer auf uns. Auch jetzt geht es wieder durch Schlamm und Wasser. Das Auto wird ganz schön nass und dreckig, wir kommen aber heil an und sind froh, als wir unversehrt auf dem Camp landen.

Unsere Nachbarn dort sind Manuela, Hannes und Julian aus der Nähe von Köln. Ihnen werden wir in den nächsten Tagen noch häufiger begegnen. Wir klönen, tauschen Landkarten und Autokenntnisse aus und laden die Drei ein, mit uns den Zeltplatz im Savuti- Camp zu teilen.

Nachmittags machen Uwe und ich einen Gamedrive zu den schlafenden Löwen. Auch hier müssen wir wieder durch einen Fluss fahren. Nach den guten Erfahrungen vom Vormittag sind wir mutig und haben wieder Glück. Die Löwen liegen dann irgendwann direkt vor uns. Ohne das Touristenauto hätten wir sie nicht gesehen, so gut sind sie getarnt.

Auf dem Rückweg fahren wir an mehreren Lagunen vorbei, wo sich viele Elefanten tummeln, die Hippos brüllen und die Vögel für uns posieren.

Immer auf der Lauer... | Moremi NP., Botswana Genau den Grashalmen will ich haben... | Moremi NP., Botswana Schönheit der Jugend | Moremi NP., Botswana Der Denker... | Moremi NP., Botswana Du stehst in meinem Weg! | Moremi NP., Botswana Kollektives Wasserfassen... | Moremi NP., Botswana Wildhunde beim Frühstück | Moremi NP., Botswana So etwas gibt es nur in Afrika :-) | Moremi NP., Botswana


Samstag, den 1.8.2009, vom Xakanaxa Camp in den Chobe Nationalpark, Savuti

Beim Losfahren am nächsten Morgen, entdecken wir Spuren im Sand auf der Straße. Wir folgen ihnen und sehen direkt zwischen dem Flughafen und der Rangerstation 4 Hyänenhunde, die ein Wild gerissen haben. Wir können nicht mehr erkennen, was es für ein Tier gewesen ist. Sie reißen daran, fressen dann und kämpfen wieder darum. Wir verlassen die Straße, um bessere Fotos machen zu können, ohne dass die Tiere es überhaupt nur zur Kenntnis nehmen. Nach ca. 5 Minuten erscheint auf unserer rechten Seite ein Rangerauto und der Ranger selbst winkt. Wir gucken angestrengt zur anderen Seite und beachten ihn nicht. Er blinkt auf, er gestikuliert. Wir fotografieren weiter.

Endlich wird es ihm zu viel. Er fährt an uns heran, steigt aus und wir müssen wohl oder übel das Fenster runter kurbeln. Wir sollen bitte sofort auf die Straße zurück, es sei verboten offroad zu fahren. Notgedrungen gehorchen wir und versuchen nun aus größerer Entfernung an dem Schauspiel teilzunehmen. Inzwischen sind natürlich noch andere Autos, u.a. auch Ruth und Uwe, bei diesem Spektakel erschienen. Ruth sitzt auf dem Auto und wird nach kurzer Zeit ebenfalls zurück gepfiffen. Schade!

Nach einer ¾ Stunde haben die Hunde genug und laufen über einen Wall und die Landepiste ins Gebüsch.

Anschließend fahren wir an dieselbe Stelle wie am Abend zuvor. Auf dem Weg dorthin beobachten wir sehr lange und ausgiebig einen Entenschwarm, der immer wieder an dieselbe Stelle zurückkehrt. Es ist einfach wunderschön hier.

Dort, wo am Vorabend die Löwen lagen, können wir nichts mehr entdecken. Auch fällt uns auf, dass wir lange keinem Safariauto mehr begegnet sind. Als wir eines entdecken, erzählt uns der Führer von den Hyänenhunden, die er seiner Gruppe leider nicht mehr zeigen konnte, da er zu spät dort war. Hier waren wir wirklich einmal die Ersten gewesen. Er zeigt uns den Weg, den wir brauchen, um problemlos nach Savuti zu kommen und wir  fahren los. Um 11.30 Uhr sind wir mit Ruth und Uwe am Southgate verabredet.

Problemlos fahren wir die Strecke gemeinsam. Sie ist zwar manchmal etwas anstrengend, insgesamt aber gut zu bewältigen. Irgendwann fahren wir vor und setzen uns ab. Das ist oft besser, da der andere dann keine Staubwolke einzuatmen hat und in seinem Tempo vorankommt.

Als wir beim Savuti ankommen, fragt Uwe, ob es irgendwo noch etwas Interessantes zu sehen gibt. Ja, es gibt in 5 km Entfernung Löwen bei einem Mahl zu beobachten.  Ohne unseren Platz zu begutachten, fahren wir dorthin, denn in einer Stunde wird es dunkel. Und tatsächlich liegen direkt an der Straße 2 Löwen und ein ziemlich abgenagter Kudu. Die beiden Löwen, ein Weibchen und ein junges Männchen, liegen dort im Sonnenuntergang und verdauen. Glücklicher Weise sind sie noch ein wenig lebendig. Sie strecken sich, kuscheln miteinander und wechseln auch mal den Platz. Plötzlich werden beide aufmerksam. Der junge Löwe steht sogar auf. Beide haben gespitzte Ohren in Richtung des Gebüschs. Die vielen Autos stören sie nicht.
Es erscheint ein männlicher Löwe und vertreibt mit majestätischer Geste und einem eindrucksvollen Gegrummel  das junge Männchen, um sich selbst über die Reste des Kudus herzumachen. Sehr spannend und Respekt einflößend!

Provisorische Flußüberfahrt | Chobe NP., Botswana Na, wenn das mal hält.... | Chobe NP., Botswana Festmahl ;-) | Chobe NP., Botswana Alter hau ab - ich habe auch Hunger | Chobe NP., Botswana So richtig viel ist da aber nicht mehr dran.... | Chobe NP., Botswana Die Reste eines Kudus | Chobe NP., Botswana Weg da - hier fress ich! | Chobe NP., Botswana Hier wird aber wirklich alles verwertet | Chobe NP., Botswana Schau mir in die Augen | Chobe NP., Botswana Lecker, lecker... | Chobe NP., Botswana Campingidylle | Chobe NP., Botswana What a man ;-) | Chobe NP., Botswana

Als wir zum Camp kommen, haben Ruth und Uwe die drei Kölner schon auf den Platz begleitet. Sie hatten ja kein Permit, so dass Ruth und Uwe sich als ihre besten Freunde ausgegeben haben. Der Chef persönlich hat dann entschieden, dass sie mit auf unseren Platz dürfen. Sonst hätten sie die lange Strecke bis zum Tor im Dunkeln zurückfahren müssen.
So machen wir ein gemütliches Abendessen, dessen Abwasch von 6 Honigdachsen überwacht wird. Die Tiere kommen ziemlich nah an uns heran und trollen sich erst, als wir sie mit der Taschenlampe anleuchten. Ruth gelingt es sogar, sie zu filmen.


Sonntag, den 2.8.2009, von Savuti  zum Linyanti

Der Morgendrive führt uns zur selben Stelle. Und tatsächlich sind wieder 3 Löwen da. Die selbe Konstellation wie am Abend zuvor, jedoch andere Tiere. Der Kudu ist schon ziemlich abgenagt und nur der große Löwe darf fressen. Das macht die anderen beiden Tiere unruhig. Besonders der junge Löwe nähert sich immer wieder dem Löwen und wird mit herrischer Geste und Gebrüll verjagt. Er gibt aber nicht auf. Die Sonne scheint malerisch durch das Gebüsch, so dass das Gerippe des Kudus vom Licht durchflutet wird.

Nach ca. 1 Stunde lässt der Löwe die anderen beiden mit fressen, um kurz danach das Feld zu räumen. Er streckt und putzt sich und trollt sich von dannen. Die anderen beiden zerren und ziehen an den wenigen Resten, die noch da sind. Wir können tolle Fotos machen und besichtigen irgendwann noch kurz die Wasserlöcher in der Umgebung, an denen aufgrund der fortgeschrittenen Zeit aber so gut wie nichts mehr los ist.

Am Camp hüpfen wir noch kurz unter die Dusche und sprechen mit einer schweizer Familie, die seit 4 Tagen dort stehen. Ihr Auto ist kaputt und sie werden nicht abgeholt. Wir lassen ihnen etwas zu essen da und drücken ihnen die Daumen, dass sie bald Erfolg haben.

Gemeinsam mit Ruth und Uwe fahren wir die Sandbridge in Richtung Linyanti hoch. Kein Auto hat damit Probleme. Der weitere Weg dorthin ist auch zum Teil sehr tiefsandig, so dass wir mit Blickkontakt fahren. Glücklicher Weise schaffen beide Autos die Strecke und wir kommen wohlbehalten und zufrieden auf diesem wunderschönen Camp direkt am Fluss an.

Es ist noch früh am Tag und jeder macht ein wenig das, wonach ihm ist. Ruth geht auf Bienenfresserjagd, Uwe schreibt an seinem Reisebericht, der andere Uwe lädt alle Bilder hoch und sichert sie, ich wasche Wäsche und lese endlich mal wieder. Ich bin erst bei meinem dritten Buch in diesem Urlaub, da läuft doch was schief.

Der abendliche Gamedrive führt uns bis zur Nachbarcampsite. Dort sind die ersten Elefanten. Wir beschließen, dass wir diese auch von unserem Platz aus machen können. Dieser Tag war sehr entspannt und gemütlich.

Wunderschöner Campingplat am Linyanti | Chobe NP., Botswana Nach Hause telefonieren | Chobe NP., Botswana Extremer Tiefsand - da hilft nur Vollgas... | Chobe NP., Botswana Bloß nicht stecken bleiben... | Chobe NP., Botswana


Montag, 3.8.2009, vom Linyanti nach Kasane


Wir verbinden den morgendlichen Gamedrive mit der Fahrt nach Kasane. Die Strecke ist fast sandiger als der Hinweg. Wir fahren wieder mit Blickkontakt, aber in diesem Jahr ist uns das Glück hold: Keiner bleibt stecken und kein Reifen verabschiedet sich.
Eine Abzweigung verpassen wir und fahren auf einem breiten Streifen, der eigentlich nach Straße aussieht, in die falsche Richtung. Dank der GPS-Rückmeldung finden wir aber schnell den richtigen Weg wieder.

In Kasane gehen wir wieder auf den Zeltplatz der Chobelodge. Er ist sehr belegt, die Zeltplätze sind in den letzten 2 Jahren eher verkleinert worden. Wir bekommen einen Platz, auf den wir abends nur mit Mühe beide Autos stellen können. Ruth und Uwe müssen ihr Reserverad einklappen, damit wir problemlos in unser Dachzelt klettern können.

Wie vor 2 Jahren wollen wir gern die Bootsfahrten von der Garden Lodge aus machen. Das hatte uns sehr gut gefallen. Leider ist Gabi, die Chefin, nicht da. Die junge Managerin ist aber auch sehr nett und gibt uns einen ordentlichen Rabatt, da wir drei Bootstouren buchen wollen.

Wir kaufen ein, holen Geld und essen etwas, bevor wir zur ersten Bootstour aufbrechen. Als wir in den Garten der Garden Lodge kommen, treffen wir, o Wunder, die 3 Kölner wieder. Wie sie wohl an diese Adresse gekommen sind?

Das Boot ist vollbesetzt. Eine größere Gruppe Deutscher Touristen ergänzt uns 7, so dass jeder Platz belegt ist. Uwe und Ruth haben es aber, wie immer, in die erste Reihe geschafft und machen gnadenlos Bilder mit ihren dicken Linsen. Nach einiger Zeit sind einige Gäste etwas genervt darüber, dass sie nach vorn nicht so viel sehen können. Ruth bietet einer Frau ihren Platz zum Tausch an. Das will sie aber auch nicht. Meckern scheint mehr Spaß zu machen!!

Ein besonders netter Tourist jammert immer wieder, wenn wir etwas länger bei einem Tier verweilen. Wo will er noch hin? Verpasst er etwas? Dieser Herr nervt nicht nur uns, sondern auch seine eigene Gruppe und den Guide.

Als diese Tour zu Ende geht, sind wir alle froh. Zwar haben wir wieder viele Tiere von Nahem gesehen, aber eine so große Gruppe mit so vielen verschiedenen Interessen entspricht nicht so recht unseren Vorstellungen.

Da wir ziemlich geschafft vom Tag sind, beschließen wir das Essen gehen, was wir für den Folgetag geplant hatten, vorzuverlegen. Wir gehen zum Restaurant, was neu gebaut wurde und sehr schön geworden ist. Dort empfängt uns eine schwarze Lady und weist uns, als sie hört, dass wir vom Campground kommen, ab. In einer Stunde könnten wir zum Resteessen kommen. Wir haben aber jetzt Hunger. Immerhin gelingt es den Uwes für den folgenden Tag einen Tisch zu reservieren.

Etwas genervt grillen wir nun doch. Uwe und ich gehen danach ziemlich schnell schlafen, während Ruth und Uwe den Stromanschluss ausnutzen und noch sehr lange über ihren Fotos hängen und sich dabei köstlich amüsieren.

Seh ich gut aus... | Chobe NP., Botswana ...da kann ich locker mithalten | Chobe NP., Botswana ...ich auch :-) | Chobe NP., Botswana Afrika pur - Sonnenuntergang am Chobe River | Chobe NP., Botswana Irgendwie muss das Gras doch trocken werden... | Chobe NP., Botswana Mama, man war ich durstig! | Chobe NP., Botswana Kann mir irgend jemand mal die Augenwipmern schneiden - ich sehe fast nichts mehr | Chobe NP., Botswana Wunderschönes Afrika | Chobe NP., Botswana Da girns ich mir doch mal einen | Chobe NP., Botswana Flußdurchquerung | Chobe NP., Botswana Blick von hinten | Chobe NP., Botswana Leckeres Dinner in der Chobe Safari Lodge | Chobe NP., Botswana


Dienstag, den 4.8.2009, Kasane

Die Bootstour am nächsten Morgen, nach einem ruhigen Frühstück!!!!, beginnt erst um 9 Uhr. Zu unserer großen Freude sind wir 4 die einzigen Gäste.

Zwar sehen wir nichts sensationell Neues, aber alles geht so lange, wie wir es wollen. Auch ein Bienen- oder ein Allesfresser sind für uns interessant. Ruth will unbedingt lange bei den Büffeln bleiben. So geschieht es dann und niemand ist genervt.
Die Tour am Nachmittag ist sehr ausgebucht. Der Manager verspricht, sich um ein zweites Boot zu kümmern und uns auf dem Campingplatz Bescheid zu geben. Wir wollen in der Mittagspause unser Auto waschen lassen und wieder einmal Geld holen.
Als wir die Lodge verlassen, steht ein sauber blinkendes Auto vor uns. Einem Mitarbeiter der Garden Lodge ist unsere Dreckkiste aufgefallen und er hat sie gewaschen. Das freut uns sehr, es gelingt uns aber nicht, dem Wohltäter ein Trinkgeld zu geben, da er so schnell verschwindet.

Ruth und Uwe nutzen die Mittagspause, um zu einem erlegten Elefanten im Park zu fahren, der von Geiern und Marabus ausgeräubert wird. Sie sind von der Vielzahl der Vögel und von dem atemraubenden Gestank des Kadavers überwältigt. Ruth wird den Geruch lange nicht mehr los.

Der Manager der Garden Lodge kommt und sagt die Bootstour für den Nachmittag ab. Das zweite Boot ist nicht angemeldet, so dass er es nicht nutzen kann. Er bietet uns für den nächsten Morgen eine Tour an. Vorsichtshalber bezahlen wir schon einmal. Der ausgehandelte Rabatt für 3 Touren wird uns auch für die zwei gewährt. Das ist sehr fair.

Den Nachmittag verbringen wir einfach so auf dem Campingplatz, bzw. wir fahren einkaufen und Ruth und Uwe noch einmal in den Park, um dem toten Elefanten noch einen zweiten Besuch abzustatten. Sie schauen auch den Tieren am Fluss lange zu.
Zum Abendessen gehen wir um 19.00 Uhr und werden doch tatsächlich erst einmal nicht eingelassen. Camper!!!

Die Dame vom Vortag erinnert sich dann doch an uns und wir dürfen gnädiger Weise Platz nehmen. Das Buffet ist eindrucksvoll anzuschauen. Es gibt eine Suppe als Vorspeise, verschiedene Salate, Gemüse, unterschiedliches Fleisch, Fisch und Nachtisch. Der Springbock erweist sich als Fehlgriff. Er ist sehr zäh und teilweise nicht essbar. Besonders lecker sind das gebratene Gemüse und die verschiedenen Nachtische.

Während des Essens spielt zunächst eine Band auf Instrumenten, deren Namen ich nicht kenne. Dann taucht eine afrikanische Tanz- und Gesangsgruppe auf, die traditionelle Musik machen. Das ist einerseits faszinierend, andererseits fühle ich mich dabei immer ein wenig wie ein Spanner. Schade, dass man mit den Aktiven nicht reden kann. Wenn es für sie eine künstlerische Darbietung ist, wir jede andere, könnte ich das besser genießen. Wenn sie ihre Herkunft verkaufen und dies auch selbst so erleben, fände ich es sehr schade.

Kasane hat uns dieses Mal längst nicht mehr so gut gefallen wie vor 2 Jahren. Es war damals schon touristisch, kommt uns jetzt jedoch überlaufen vor. Wenn man vom Boot aus schwimmende Elefanten beobachtet, schauten vor 2 Jahren die Leuten aus 5 Booten zu, jetzt sind es locker 15 Boote. Der Campingplatz war zum Bersten voll und demzufolge auch recht laut, obwohl niemand sich besonders auffällig verhalten hat. Wir können uns vorstellen, Kasane beim nächsten Besuch nur zum Einkaufen und Geld holen zu nutzen, die Übernachtungen und Bootsfahrten aber an ruhigeren Plätzen  zu erledigen.


Mittwoch, den 5.8.2009, von Kasane nach Ihaha

Der Weg nach Ihaha ist ein langer, schöner Gamedrive. Wir suchen den toten Elefanten, finden ihn aber erst, nachdem Uwe und Ruth uns nochmal einen Hinweis auf den Ort gegeben haben. Vorher sehen wir schon sehr viele Geier am Ufer des Chobe.
Beim Elefanten selbst ist es wirklich nicht auszuhalten. Dieser Geruch bringt einen um. Auch hier sind immer noch sehr viele Geier und Marabus, die entweder in den Bäumen sitzen oder an dem Kadaver rumpicken und – zerren.
Auf dem Weg zur Ihaha-Campsite sehen wir noch sehr viele Tiere. Sie sind natürlich nicht mehr neu für uns und deshalb nicht mehr ganz so spektakulär. Eine Meute Zebramangusten quert plötzlich die Straße. Das hatten wir noch nie. Diese Tiere sind größer, als ich dachte, und wühlen ununterbrochen in der Erde. Ich erwische eine Manguste dabei, wie sie einen Wurm verspeist und mache davon schöne Bilder. Nach diesem Überfall lebt in der Erde wahrscheinlich kein Käfer, keine Maus und kein Wurm mehr.

Was war denn da...? | Chobe NP., Botswana Zebramanguste | Chobe NP., Botswana Lecker Regenwurm... | Chobe NP., Botswana Ich sag dir mein lieber - mach das nie wieder!!!! | Chobe NP., Botswana Lockeres Geplauder von Nilpferden | Chobe NP., Botswana Noch habe ich das größere Maul | Chobe NP., Botswana Portrait eines Perlhuhns | Chobe NP., Botswana Kapgeier | Chobe NP., Botswana Pelikane genießen den ruhigen Abend  | Chobe NP., Botswana Immer der Sonne entgegen | Chobe NP., Botswana Ruhig kreisen die Pelikane im leichten Aufwind | Chobe NP., Botswana Mit gierigen Augen verfolgt der Schreiseeadler die Geschehnisse am Boden  | Chobe NP., Botswana Seh ich gut aus?  | Chobe NP., Botswana Silberreiher | Chobe NP., Botswana Neugieriges Pavianjunges  | Chobe NP., Botswana Immer schön den Überblick behalten...  | Chobe NP., Botswana


Die Ihaha-Campsite ist wie immer sehr schön. Die Plätze liegen ca. 150m vom Fluss entfernt und man kann sich einfach hinsetzen und Vögel, Elefanten, Hippos, Warane und andere Tiere beobachten.

Auch Manuela, Hannes und Julian haben hier einen Platz. Da unser Auto schon seit langem beunruhigende Geräusche macht, fährt Hannes ein Stück damit. Aber wie beim Zahnarzt taucht das Symptom nicht auf. So schlimm kann es also nicht sein, oder? Manuela hatte, kurz zuvor, ein Erlebnis mit einem Büffel. Sie hörte es im Gebüsch rascheln, holte ihre Kamera und stand vor einem Büffel. Laut kreischend rannte sie weg. Auf dem Foto: der Himmel.

Apropos Himmel: Während wir klönen, tauchen am Himmel große Vögel, die in V-Formation fliegen, auf. Sie fliegen in großen Kreisen und sehen sehr elegant aus. Ein Blick durch das Fernglas zeigt uns, dass es Pelikane sind.

Eine Elefantenherde geht zum Wasser, kehrt um und wandert zielstrebig an unserer Campsite vorbei. Sie schauen nicht links und nicht rechts. Wir halten alle einen Sicherheitsabstand ein. Die Tiere sind eindrucksvoll Energie geladen.

Beim Gamedrive am Abend sehen wir die Pelikane wieder. Viele von ihnen sind am Fluss gelandet. Leider kommen wir nicht sehr nah an sie heran. Sie sind sehr scheu und fliegen schnell von dannen.

Heute ist unser letzter gemeinsamer Abend mit Ruth und Uwe. Morgen trennen sich unsere Wege. Die beiden müssen am Sonntagabend in Windhoek in den Flieger steigen und dem Ernst des Lebens wieder ins Gesicht schauen. Wir werden uns auf den für uns neuen Weg nach Sambia machen und weitere Teile Afrikas erkunden.

Es war eine schöne Zeit zusammen, vielleicht fahren wir ja mal wieder gemeinsam in Afrika umher.


Donnerstag, den 6.8.2009 von Ihaha nach Livingston, Sambia

Wir beginnen mit einem morgendlichen Gamedrive, bei dem wir den Fluss weiter entlang fahren. Unvorstellbar viele Vögel sind hier am Ufer zu beobachten. Sie lassen sich von den Autos kaum irritieren. Leider fliegen sie auch nicht in die Richtung, die Uwe sich wünscht. Flugaufnahmen sind wirklich schwer zu bekommen.

Eigentlich wollen wir ja weiter, aber schon nach wenigen Metern ergeben sich andere Motive. So sitzt zum Beispiel ein Affe derart lustig auf einem Baum, dass wir auch hier wieder Fotos machen. Je weiter wir fahren, desto mehr verändert sich die Landschaft. Man hat plötzlich von oben einen Blick auf eine Insel und ein breites Ufer, auf denen sich viele Antilopen, Affen und Vögel tummeln. Ein friedliches Miteinander, das nichts anderes zu kennen scheint.

Wir biegen vom Fluss in Richtung auf das Tor ab und kommen durch einen Mopanewald. Kurz vor dem Tor stehen noch einige Wasserbüffel im Wald. Ein Junges, das bei seiner Mutter trinkt, steht leider im Schatten.

Nach dem Nationalparktor stürmt plötzlich eine Herde Rappenantilopen auf die Straße. Als sie unser Auto bemerken, zucken sie zusammen und drehen alle um, um schnell im Wald zu verschwinden. Diese Tiere sind sehr eindrucksvoll, fast so groß wie die Oryxe jedoch schmaler gebaut. Ihnen waren wir bisher noch nicht begegnet.

Zügig fahren wir jetzt auf Asphalt zum Grenzübergang nach Sambia. Die botswanischen Behörden lassen uns innerhalb von 20 Minuten durch. Die Warnung: „Zahlen Sie nur im Büro auf der anderen Seite!“ wird uns mit auf den Wege / die Fähre gegeben, die über den Sambesi fährt. Wir müssen an vielen Lkw vorbei und fahren als erste drauf. Sofort steht ein Einheimischer an unserem Fenster und erklärt uns, was wir alles zu bezahlen haben und dass wir dafür dringend Kwatcha brauchen. Wir wimmeln ihn ab, müssen aber die Fähre trotzdem sofort und nicht erst im Büro zahlen. 20 US-Dollar wechseln den Besitzer. Wir bekommen aber eine Quittung und hoffen, dass alles mit rechten  Dingen zugeht. Jetzt bekommen wir mit, dass nur unser Auto auf der Fähre ist. Das befremdet ein wenig, denn es standen genug Laster an, die auch noch raufgepasst hätten. Nun, das ist Afrika, man muss nicht alles verstehen.

Fähre über den Sambesi nach Sambia  | Botswana - Samba Entspannte Überfahrt unter afrikanischer Sonne  | Botswana - Sambia Entgegenkommende Fähre mit Overlander  | Botswana - Sambia Fähranleger auf der sambischen Seite - Sambia, wir kommen! | Botswana - Sambia


Die Fahrt dauert nur 10 Minuten und wir kommen in Sambia an. Viele Lkw, viele Händler, einige europäisch aussehende Autos erwarten uns. Wir stellen das Auto neben einem anderen Touristenauto ab, befragen kurz den Fahrer aus Holland, dessen Frau gerade die Grenzformalitäten abwickelt, und gehen in die Polizeistation. Dort erhalten wir viele Auskünfte und müssen auch gleich weitere 5 US-Dollar Council bezahlen.

Ich gehe zum Auto zurück und unterhalte mich mit dem Holländer, der mal 5 Jahre in Essen gearbeitet hat und gut Deutsch spricht. Er ist mit seiner Familie für 5 Wochen in Afrika unterwegs. Da sie 4 Kinder dabei haben, können sie nicht so weite Strecken fahren und bleiben immer etwas länger an einem Ort.

Nach einer guten Stunde kommt Uwe mit den Papieren zurück und wir begeben uns zum Tor, um weiter nach Livingston zu fahren. Am Tor fehlt jedoch  eine Bescheinigung. Also flitzt Uwe los, um auch diese noch zu holen. Das geht zum Glück schnell und wir können durchstarten. Insgesamt sind wir 195 US-Dollar ärmer: 50 $ pro Person fürs Visum, 20 $ Roadfee, 30 $ Carbaontax, 5$ Council, 20 $ Fähre, 21$ Versicherung.

Die Straßen in Sambia sind sehr gut. Wir sind positiv überrascht. Zuerst gibt es auch nicht so viele Menschen, das ändert sich später jedoch. Wir können störungsfrei nach Livingston durchfahren und sind mittags da. Ein ATM findet sich auch recht schnell, der erste Andenkenladen wird wegen überhöhter Preise sehr schnell wieder verlassen. Wir fahren zur Marumbalodge, die uns der Holländer auf einem Bild gezeigt hat. Sie sieht recht schön aus, der Zeltplatz ist allerdings lieblos gestaltet. Die Camper sind in Afrika immer die letzten.

Die Dusche ist jedoch angenehm und nach einer kurzen Essenspause fahren wir zu den Victoriafällen, die hier nur 10 $ pro Person kosten. Im Vergleich zu Zimbabwe vor 2 Jahren ist das billig.

Es ist 16.00 Uhr als wir den Park betreten, um 18.00 Uhr wird er wieder geschlossen. Da es sehr warm ist, macht uns die Gischt, die die Fälle herüber sprühen nichts aus, während die Kamera das natürlich nicht so gut abkann. Wir laufen auf den Wegen an den Wasser fällen entlang – hin und zurück. Es gibt wieder einen schönen Regenbogen. Hier kann man auch an das Gebiet heran, von wo das Wasser in die Tiefe stürzt. Uns wird eine Wanderung über den Fluss angeboten, wir sind jedoch skeptisch, ob das Licht für gute Bilder reicht. Eine Weile sitzen wir am Fluss und finden zum Schluss noch einen Platz, von dem aus Uwe schöne Sonnenuntergangsbilder mit angestrahlten Wolken machen kann. Pünktlich um 18.00 Uhr verlassen wir zufrieden den Park.


 Victoria Fälle von der sambischen Seite | Sambia Wasserilluminationen  | Victoria Fälle - Sambia Berauschender Sonnenuntergang  | Victoria Fälle - Sambia Einfach schön...  | Victoria Fälle - Sambia


Abends probieren wir das sambische Internet aus. Es soll sehr schnell sein und kostet für 20 Minuten 3$. Aber leider können wir keine Mails lesen. Ich sehe gerade noch, dass ich 10 neue habe, aber dann stürzt das Internet ab und kann auch am nächsten Morgen nicht zum Leben erweckt werden.


Freitag, den 7.8.2009, von Livingston nach Bridge Camp

Die Straße von Livingston über Lusaka zum Bridge Camp soll zwar asphaltiert aber mit Schlaglöchern versehen sein. Zuerst müssen wir allerdings eine sehr lange Umleitung überwinden, die ca. 30 bis 40 km lang ist. Als es endlich wieder auf die Asphaltstraße geht, liegt an der Übergangsstelle ein umgekippter Lastwagen, der gerade von sehr vielen Einheimischen ausgeladen wird. Er hat u.a. riesige Tüten mit Bonbons geladen. Uwe steigt aus und fotografiert das Geschehen. Die Männer und Jungen reagieren freundlich und neugierig, die Frauen und Mädchen eher zurückhaltend und scheu.

Es kommen weitere Lkw, die diese Stelle passieren müssen. Sie müssen jetzt sehr genau zirkeln, um durchzukommen, da zu der schwierigen Straßensituation auch noch die Enge durch den umgefallenen Laster hinzu kommt.


Die Schräglage Africas... | Sambia Hier wird erst einmal abgeladen | Sambia Die Menschen in Sambia zählen zu den nettesten, die wir in Afrika getroffen haben | Sambia Jetzt wird es eng | Sambia Unfälle sind an der Tagesordnung | Sambia Holzkohlentransport - was nicht so alles auf ein Fahrrad rauf passt | Sambia Radlager Reparatur am Straßenrand | Sambia Auch der LKW fährt in Sambia noch - nach der Reparatur | Sambia


Die weitere Straße ist meist gut und wir kommen voran.

An den Straßenrändern spielt sich das Leben der Einheimischen ab. Immer wieder gibt es Stände, an denen Tomaten oder Bananen, manchmal auch Kohl, später Kartoffeln verkauft werden. Man sieht selten ein Kind, meistens ist eine halbe Schulklasse unterwegs. Viele Männer hängen herum, ohne etwas zu tun. Die Frauen balancieren verschiedene schwere Gegenstände auf dem Kopf, haben fast alle ein Baby im Tuch und sind selten allein unterwegs. Alles geht hier zu Fuß oder, was uns ein wenig überraschte, fährt auf dem Fahrrad. Meist sind es allerdings die Männer, die ein solches Gefährt bewegen.  Sie transportieren dann oft Holzkohle in großen Säcken auf dem Rad. Diese Holzkohle kann man auch am Straßenrand kaufen. Auf ein Fahrrad passen höchstens 7 Säcke davon. Das sieht schon fast bedrohlich aus, wenn jemand ein Rad mit so viel Gepäck bewegt. Manchmal sitzen bis zu 4 Menschen auf einem Rad. Das erinnert an die Motorräder in Thailand, auf denen auch häufig ganze Familien unterwegs waren. Die Autos und Lastwagen donnern mit unverminderter Geschwindigkeit an ihnen vorbei.

Es gibt viele Lkw auf den Straßen, die fast alle überladen sind. Als wir eine Zeit hinter einem Laster herfahren müssen, weil die Situation so unübersichtlich ist, bekommt Uwe auf einer Bergkuppe endlich freie Sicht. Ohne Rücksicht auf die sehr verblasste durchgezogene Linie zu nehmen, überholt er das Fahrzeug.

Einige Hundert Meter weiter werden wir, so wie andere auch, von einer Polizistin raus gewunken. Wir hätten unerlaubt überholt. Das ist wohl so gewesen. Dagegen kann man schlecht etwas sagen. Uwe schafft es, freundlich zu bleiben. Die Polizistin bittet ihn auszusteigen. Er muss zu ihrem Kollegen, der erst einmal die Daten aufnimmt. Der Chef will das Strafgeld von ungefähr 50 US-Dollar einziehen.  Morgens hat Uwe sein Portemonnaie geleert und nur ein wenig Geld drin gelassen. Er zeigt es vor und sagt, dass er leider nicht bezahlen könne, da er nur Plastik dabei habe. Die Postbankkarte, mit der wir immer verreisen, ist den meisten unbekannt. Eine Visakarte hätten die Polizisten sogar annehmen können. Was sie jetzt machen sollen, fragt die Polizei. Uwe meint, dass das nicht seine Frage sei, er sei Gast in diesem schönen Land und er wisse keine Lösung. Etwas barsch aber beherzt, lassen sie ihn ohne Bezahlung des Bußgeldes ziehen. Glück gehabt!!!

Lusaka ist eine recht große Stadt in der wir dank des GPS schnell einen Supermarkt finden. Hier gibt es wirklich fast alles. Wir kaufen für den South Lungwa-Park ein. Wir finden sogar Filetfleisch, dass wir uns einschweißen lassen und das wirklich gut schmeckt.
Unser Mittag nehmen wir einem ……. ein.

Wir sind gut in der Zeit und machen uns zum Bridge Camp auf. Wir warten immer noch auf die schlechte Straße, die aber zum Glück nicht so kommen will. So kommen wir gut voran. Dennoch ist es dunkel, als wir das Dorf vor dem Camp erreichen. Es taucht etwas unvermittelt auf. Viele Menschen, viele Autos und viele Marktstände erschrecken einen im ersten Augenblick. Eine Straßensperre verbaut uns den Weg. Nach kurzer Zeit kommt jemand und wir werden ohne weiteren Kommentar durchgelassen.

Vor der Brücke biegen wir rechts ab und erreichen nach 2-3 km das Camp. Es wird von einem roten Overlander zugeparkt. Dennoch bekommen wir noch einen Platz und grillen zum Abschluss des Tages. Wir sind redlich müde und gehen bald schlafen.


Straßenmarkt in der Nähe des Bridge Camp | Sambia Lecker Fisch, wir waren aber vorsichtig und haben nicht probiert, obwohl er uns angeboten wurde | Sambia Uns völlig unbekannnte Früchte, die aber nicht sonderlich geschmeckt haben | Sambia Korbwaren auf dem Straßenmarkt | Sambia Papaya und Banan satt - unglaublich lecker - wir sind mit den Mädels ins Geschäft gekommen | Sambia Einfache Behausung am Straßenrand | Sambia Skeptisch drein blickende Jungs.... | Sambia ...was sich aber sehr schnell änderte... | Sambia


Samstag, den 8.8.2009, vom Bridge Camp zum Croc Camp, South Luangwa National Park


Die Straße bis Chipata bleibt ziemlich gut.  Wir kaufen am Straßenrand eine Papaya. Die Frauen wollen sich trotzdem nur gegen Geld fotografieren lassen. Uwe redet und lacht. Erst als er seine Kinder erwähnt, die so etwas noch nicht gesehen haben, lenkt eine Frau ein. Sie freut sich dann auch, ihr Bild auf dem Display zu sehen, aber so richtig geheuer ist ihr das trotzdem nicht.

Direkt am Ortsrand von Chipata biegen wir in Richtung des Parkes ab. Von der Nutzung der „Old Pekoke Road“ wurde uns von vielen, auch vom Bridge Camp Besitzer, abgeraten. Die folgende Straße solle gegradet worden sein. Das ist auch eindeutig richtig. Wir kommen trotz der Staubwolken, der vielen Menschen und wenigen Ziegen am Straßenrand und der Wellblechstraße gut voran. Nach ca. 2 ½ Stunden sind wir bei der Batikfabrik, die man unbedingt besichtigen soll.

Die Fabrik ist sicher auch interessant. Leider ist aber Samstag und die Arbeiter gehen gerade zum Wochenende nach Hause. So können wir nur in den Laden und auf die Toilette. Sie bieten hier wirklich schöne Stoffe. Sie sind zu Taschen, Kissenhüllen, Tischwäsche und Wandbehängen verarbeitet. Wir kaufen einen Tischläufer und 6 Sets für die Küche. Sie kosten zusammen stolze 65 US Dollar. Da das Geld aber wirklich hier bleibt, ist es sicher gut ausgegeben.

Jetzt suchen wir eine Campsite. Das Track und Trail Camp gefällt uns nicht so gut. Es liegt zwar direkt am Fluss, wirkt aber ein wenig ungepflegt und staubig. Zwei Engländer schicken uns nach nebenan ins Croc Camp. Die Anlage dort wirkt freundlicher, der Untergrund besteht aus Rasen.  Wir entscheiden uns für das letzte Camp und verschieben die Besichtigung des Wildlife Camps auf später.

Der Besitzer des Croc Camps kommt uns gleich entgegen und warnt uns eindringlich vor den Elefanten, die regelmäßig über den Platz gehen. Nachts kommen auch immer wieder Nilpferde und nagen an dem leckeren grünen Rasen. Manchmal trinken sie auch aus dem Pool. Das macht auch schon mal ein Löwe oder ein Leopard.

Wir finden einen Platz und genießen das Ankommen. Es war doch eine sehr lange Fahrt in den letzten 2 Tagen. Wenn man auf den Fluss guckt, sieht man immer Hippos dort rumliegen. Hin und wieder geben sie ihre tiefen und lauten Geräusche von sich. Krokodile liegen auf der Sandbank oder am Ufer rum, verschiedene Vögel fangen Fische. Man muss eigentlich gar nicht mehr in den Park und für diesen Tag verzichten wir auch darauf, genießen stattdessen die schöne Anlage mit ihrem Pool und der Bar.


Das muss man wohl nicht übersetzen - Croc Valley Camp | Sambia Elefantenbesuch auf dem Camp | Sambia Ein traumhaft schöner Platz - Croc Valley Camp | Sambia Da tut eine kleine Abkühlung gut | Sambia


Sonntag, 9.8.2009, Croc Camp, South Luangwa National Park


Da der Preis für den Nationalpark erheblich ist – 75 US Dollar für 24 Stunden – beschließen wir 2 x hinein zu fahren. Uwe sucht wie üblich Löwen, obwohl wir die ja in diesem Urlaub schon in großer Aktion hatten.

Die Straßen im Park sind teilweise ganz neu gemacht, teilweise aber auch Sandpisten, die jedoch gut fahrbar sind. Wir sehen viele Impalas, Pukus, einige Zebras, einen Büffel, etliche Vögel und auch Hippos. Die Hippos sitzen manchmal in einem Teich, der mit grünen Pflanzen bewachsen ist. Da es morgens ist und die Tiere müde sind, bewegen sie sich nur wenig. Selbst das Steine werfen bringt sie nur wenig in Bewegung.  An einem anderen Pool, der ebenfalls so grün bewachsen ist, liegen zudem noch 2 Krokodile in der Sonne. Aber auch hier sind die Hippos träge und nur wenig bereit, für Uwe zu posieren.

Ich entdecke einige Kronenkraniche. Wir verlassen die Straße, um ihnen näher zu kommen. Sie bewegen sich zwar von uns weg, aber insgesamt kommen wir ihnen doch recht nah. Es handelt sich dabei um sehr schöne Tiere, die auf dem Kopf ein Büschel haben, das wie eine Krone wirkt. Auf dem Zeltplatz erfahren wir, dass es davon im Nsefu-Sektor, ein Teilgebiet des Nationalparks, sehr viel mehr geben soll.

Nach fast 4 Stunden verlassen wir den Park ein wenig enttäuscht, dass uns nichts Spektakuläres begegnet ist. Ich finde ja so kleine Tiere wie den Kranich mindestens genauso schön, aber Uwe ist scharf auf die Großen: Löwen und Leoparden, die es hier ja auch wirklich in ansehnlicher Anzahl gibt.

Kurz vor unserem 2. Start in den Park besuchen 2 Gruppen von Elefanten den Zeltplatz. Eine Gruppe mit 2 kleinen, 1 mittelgroßen und einem großen Elefanten kommt durchs Wasser und auf der einen Seite des Platzes entlang. Der Besitzer ist ganz aufgeregt und hält die Besucher an, alles Obst aus den Autos zu nehmen, da es schon vorgekommen sein soll, dass Elefanten Autos aufbrechen, um daran zu kommen. Ich bringe unsere Papaya, die wir nur halb geschafft haben, schnell an die Bar.  Alle zücken ihren Fotoapparat und knipsen drauflos. Die Tiere ziehen ziemlich schnell über das Gelände und wir gehen vorsichtshalber in ein Haus, das nach vorn offen und nur durch eine ca. 40cm hohe Mauer vom Garten getrennt ist. So kann man alles beobachten und dabei hoffen, dass die Elefanten da nicht reinkommen. So ist es auch.


River Crossing - vom gegenüberliegenden Ufer kommen die Elefanten rüber ins Camp - es wird spannend... | Sambia Tööörääää - wir kommen ;-) | Sambia Jetzt haben die Elefanten den Platz erobert - Croc Valley Camp | Sambia Da passen wir durch - kein Problem | Sambia Mmmhhh - die angepflanzten Blumen sind besonders gut! | Sambia Ist die Luft wieder rein? | Sambia Schon abgedeckt - nichts mehr da... | Sambia Ein paar Leckereien sind aber doch da geblieben... | Sambia


Als die 4 außer Sicht sind, entdecken wir 4 weitere Tiere, die von der anderen Seite kommen. Sie gehen ganz dicht an den Häusern vorbei und trampeln dabei durch die mit viel Mühe angelegten Blumenbeete. Als wenn sie wüssten, dass es den Besitzer besonders ärgert, reißen sie von den grünen Pflanzen auch noch einiges ab.  So haben wir schon einen interessanten Gamedrive direkt vor der Zelttür.

Der abendliche Gamedrive führt uns zu schlafenden Löwen, die wir, obwohl wir ganz nah davor standen, fast nicht gesehen hätten. Die Tiere liegen in einem Flussbett und haben fast dieselbe Farbe wie der Sand. Aber wie immer sind schlafende Tiere nicht so richtig interessant. Nur die Kleinen bringen ein bisschen Action in die müde Truppe... Auf der Rückfahrt erleben wir einen tollen Sonnenuntergang mit Hippos im Fluss - einfach wunderschön.

Abends sitzen wir in der Bar und wühlen uns durch die vielen, vielen Foto - uns geht es gut!

Man ist das wieder langweilig... | Sambia Mama - spielen? | Sambia Setzt dich hin und sein still... | Sambia ...dass die blöden Erwachsenen auch nie mit mir spielen wollen | Sambia Sonnenbaden | Sambia Zahnarzttermin? | Sambia Wenige Zähne, die tödlich sein können - in Afrika werden mehr Menschen von Hippos als von Löwen getötet | Sambia Ein Maul wie ein Garagentor | Sambia


Montag, den 10.8.2009, Croc Camp, South Luangwa National Park


Wir brechen schon im Dunkeln auf, um bei Sonnenaufgang im Nsefu-Sektor zu sein. Die Straße dorthin ist wieder besser als ihr Ruf. Wir brauchen ca. 45 Minuten bis zum Gate und fahren dabei durch verschlafene Dörfer, in denen nur wenige Menschen bereits erwacht sind.

Wir wollen zur heißen Quelle, denn in ihrer Nähe soll es besonders viele schöne Vögel geben. Aus dem Weg dorthin entdecken wir die ersten Kronenkraniche. Leider sind sie sehr scheu. Sie fliegen vor dem Auto weg und auch ein einzelner Mensch macht ihnen schnell Angst.

Auf dem Weg zur Quelle sehen wir wieder Geier, Marabus, ….raben , Störche und viele andere Vögel. Die Quelle ist ein Rohr, das aus der Erde guckt und aus dem ununterbrochen heißes Wasser sprudelt. Diese Quelle wurde angeblich aus Versehen, bei dem Versuch für eine neue Lodge einen Trinkwasserbrunnen zu bohren, gefunden. Da die Quelle dafür nicht geeignet war, wurde die Lodge dort nicht gebaut.

Wir fahren zu einem Platz, der Kranichfutterplatz heißt. Langsam entdecken wir immer mehr Kraniche. Als wir zum Himmel sehen, können wir mehrere Kranichverbände sehen, die auf uns zu fliegen und dann ca. 100m von uns entfernt landen. Uwe steigt aus und versucht, sich ran zu schleichen. Er kommt bis auf ungefähr 50m an die Tiere heran. Unterschreitet er diese Fluchtdistanz, drehen sie sich oder fliegen sogar weg. Er bemüht sich bestimmt eine Stunde lang um ein gutes Foto, wird aber nicht so recht fündig.


Kronenkranich im Nsefu Sektor des South Luangwa NP. | Sambia Landeanflug von Kronenkranichen im Nsefu Sektor des South Luangwa NP. | Sambia Landeanflug von Kronenkranichen im Nsefu Sektor des South Luangwa NP. | Sambia Kronenkraniche auf Futtersuche im Nsefu Sektor | Sambia Kronenkraniche auf Futtersuche im Nsefu Sektor | Sambia Friedliches Zusammenleben | Sambia Sehen wir gut aus? | Sambia Pause unter schattenspendenden Bäumen im Nsefu Sektor des South Luangwa NP. | Sambia Fressbares findet man überall... | Sambia Schmetterling am Wegesrand | Sambia Reißende Flußdurchfahrt - sollen wir es wagen? | Sambia ...besser nicht - wir wählten eine Umfahrung... ;-) | Sambia


Etwa später treffen wir einen Geländewagen, in dem ein Holländer mit einer jungen Schwarzen und einem bewaffneten Guide sitzen. Die drei erforschen die Anzahl der männlichen Löwen. Die Jagd ist in Sambia ein einträgliches Geschäft, so dass die Lodgebesitzer, die an der Jagd verdienen, behaupten, es gäbe unendlich viele männliche Löwen. Für einen geschossenen Löwen muss der Jäger ca. 7500 US Dollar als Jagdprämie zahlen. An dieser Stelle wollen die Forscher ansetzen und den realen Löwenbestand ermitteln. Wir folgen ihnen, als sie mit einer Peilantenne auf Löwenjagd gehen. Sie entdecken tatsächlich drei Löwinnen im Gebüsch. Dort dürfen wir nicht hinfahren. Nach einiger Zeit  fährt sich das Forscherauto fest. Die Löwinnen sind natürlich schon im Gebüsch verschwunden. Wir können den Dreien nicht helfen und sie haben für alle Fälle Funk, so dass wir in Richtung des Flusses weiter fahren. Wir nehmen den einen oder anderen Loop und suchen uns dann ein schattiges Plätzchen unter Bäumen, wo wir unsere Mittagspause machen.

Später fahren wir noch viele Loops am Fluss entlang. Aber weder ein Löwe noch ein Leopard will mit uns Kontakt aufnehmen. So beobachten wir die Vogelschwärme, die in beeindruckenden Formationen von einem Baum zum anderen fliegen. Sie sind so schnell, dass man sie unmöglich auf ein Foto bannen kann. Viele Impalas und Pukus sind auch unterwegs und unsere Freunde die Affen toben ebenfalls durch den Wald.

Als wir uns auf den Rückweg machen, stehen wir plötzlich vor einer Flussdruchfahrt, bei der ich gar kein gutes Gefühl habe. Man sieht eindeutig LKW-Spuren, die die Sandsäcke auseinander gefahren und die Bretter zum Abbrechen gebracht haben. Die zweite Hälfte der Durchfahrt wird von einem Fluss gequert, der eine sehr hohe Strömungsgeschwindigkeit hat.
Mutig fährt Uwe los und macht dabei immer noch Bilder aus dem Fenster heraus. Ungefähr in der Mitte der Durchfahrt sehe ich rechts von uns noch eine zweite Möglichkeit, den Fluss zu durchqueren. Kurz entschlossen fährt Uwe rückwärts und wir stehen sehr schnell vor dieser Möglichkeit. Hier handelt es sich um eine harmlos aussehende Brücke, auf der ich sogar vor gehen und Fotos machen kann.

Der Rest der Fahrt verläuft störungsfrei und wir erleben den Sonnenuntergang auf dem Wildlife Camp, das uns auch gefällt. Es ist ebenfalls schön angelegt und liegt direkt am Fluss. Der Sonnenuntergang ist hier eindeutig schöner als auf unserem Platz, dafür stehen wir dort auf Sand.

Den Abend verbringen wir teilweise mit einer österreichischen Familie und einem Münchener Ehepaar (Nicole und Chris)


Hippo im Luangwa River | Sambia Romantisches Spektakel im Lungwa River | Sambia Afrika pur... | Sambia Solche Sonnenuntergänge gibt es nur in Afrika | Sambia


Dienstag, den 11.8.2009, Croc Camp


Als ich morgens den Kaffee aufgießen will, sehe ich aus dem Augenwinkel, dass bei den Nachbarn ein Elefant am Baum steht und frisst. Schnell packe ich alles ins Auto, als auch Uwe von der Toilette kommt, und gemeinsam warten wir den Run der Elefanten über das Gelände ab. Als sie weg sind, gehe ich zur Toilette und als ich wieder komme, treffe ich den Besitzer und wir vergewissern uns, dass die Tiere wirklich nicht mehr da sind. In diesem Moment höre ich lautes Elefantentrompeten und sehe, wie ein kleiner Elefant schnurstracks über den Zeltplatz rennt und diese Geräusche von sich gibt. Schnell springe ich hinter einen Pfeiler, denn das Tier schaut nicht rechts und nicht links. Es stolpert fast über einen Baumstamm, der als Abtrennung auf der Erde legt. Er hat wohl Angst, dass er seine Mutter verliert.

Da natürlich alle anderen am Vortag viele Löwen gesehen haben, begeben wir uns in guter Hoffnung auf die Jagd. Wir machen sehr schöne Antilopenbilder, besuchen den Hippopool noch einmal und gucken uns die Augen aus dem Leib nach den Löwen. Die Touristenführer schicken uns immer wieder woanders hin, aber wir finden sie einfach nicht. Tricksen sie uns aus? Wir haben langsam so unsere Zweifel.

Obwohl wir immer noch sehr schöne Fotos machen,  ist Uwe doch etwas gefrustet. Insbesondere als die Münchener erzählen, dass sie Löwen auf der Jagd nach Impalas beobachtet haben. Die Löwen wiederum wurden von Hyänen verfolgt. Wir müssen immer darum herum gefahren sein, da wir an der beschriebenen Stelle waren.

Nachmittags sehen wir als erstes wie ein Reiher, der auf dem Rücken eines Hippos steht, von diesem abgeschüttelt wird. Der Reiher fliegt ein Stückchen weiter und setzt sich auf den nächsten Hipporücken. Hier gelingt es Uwe, das Auto so zu stellen, dass er unbehindert von Ästen und Zweigen Bilder machen kann.

Als nächstes begegnen wir einem eindrucksvoll großen Kudubullen. Er guckt uns nur etwas erstaunt an und marschiert dann weiter. Ein Portrait von ihm will uns aber nicht gelingen, weil er immer nur sehr kurz zu uns schaut und sich dann wieder seinem Fressen widmet oder weiter geht.

Wir fahren weiter und weiter und sehen wie immer viele Tiere. Auch unsere Münchener Nachbarn treffen wir, die diesmal aber auch keine Löwen gesehen haben. Kurz vor Sonnenuntergang bleiben wir bei einigen Vögeln stehen. Der Nimmersatt steht stoisch in der Gegend rum, während der Afrikanische Löffler wie wild nach Nahrung sucht. Das sieht immer sehr lustig aus, denn er flitzt, mit dem Schnabel im Wasser wühlend, hin und her.

Abends sortieren wir uns ein wenig, denn am nächsten Morgen geht es zu unserem letzten größeren Ziel: Malawi.


Aus einem grünen Pflanzenmmer tauchen plötzich die Hippos auf - baden nein danke ;-) | Sambia Hippomania | Sambia Hippo im völlig zugewachsenen Pool im South Luangwa National Park | Sambia Pavian und Impala - eine nette Zweisamkeit | Sambia Impala bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages | Sambia Impalas im South Luangwa National Park | Sambia Felsen, Badeinsel - was auch immer zum Ausschauhalten ist dieser Platz perfekt | Sambia Immer auf der Suche nach Fressen - Afrikanischer Löffler und ein Nimmersatt | Sambia


Mittwoch, den 12.8.2009, vom Croc Camp nach Cape Mc Clear -  Eagle’s Nest , Malawi


Damit wir viel Spiel haben, fahren wir schon um 5 Uhr morgens los. Bis Chipata schaffen wir es in gut 2 Stunden. Es sind jetzt nicht ganz so viele Menschen unterwegs wie am Tag, so dass wir recht schnell voran kommen. Da entgegen unserem Reiseführer das Bezin in Sambia billiger sein soll als in Malawi, tanken wir für unsere letzten sambischen Ketchwa noch einmal voll.

Am Grenzübergang geht es recht schnell. Da uns die Umgebung nicht so ganz koscher vorkommt bleibe ich jedes Mal im Auto und Uwe führt mich ein und aus. Kein Mensch guckt, ob ich wirklich dabei bin oder jemand ganz anderes. Händler versuchen mir einiges zu verkaufen. Sie lassen sich jedoch leicht abwimmeln. Uwe braucht malawische Ketchwa um die Grenzabgaben zu bezahlen. Auf die Frage, wo er die herbekommen solle, zeigen ihm die Grenzbeamten die Schwarzhändler vor der Tür. Das ist für einen Deutschen schon befremdlich, dass die offiziellen Stellen einen zu einem Schwarzhändler und somit zu einer Straftat schicken. Das ist halt Afrika!!!

Wir tauschen also etwas mehr Geld als wir ursprünglich vorgehabt haben, bezahlen noch die Versicherung und machen uns dann auf nach Lelongwe, der Hauptstadt Malawis.
Wir erleben ungefähr drei Straßenkontrollen, bei denen die Polizisten aber entweder den Versicherungsnachweis, den Führerschein oder die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Auto sehen wollen. Sie sind jedes Mal sehr nett und höflich und wünschen uns eine gute Reise.
Lelongwe ist eine lebhafte, Auto reiche Stadt, die insgesamt aber doch recht klein ist. Wir finden schnell ein Einkaufszentrum, dessen Supermarkt uns aber nicht so recht zusagt.

Da das Auto die ganze Zeit über neue interessante Geräusche von sich gibt, geht Uwe ihnen auf den Grund. Das Chassis ist lose. Die Verbindungen sind alle nur genietet und die Nieten haben sich, wahrscheinlich aufgrund des ewigen Geruckels auf den Straßen verabschiedet. Nun brauchen wir also auch noch eine Werkstatt.

Wir kaufen bei Shoprite, dem für Ausländer besten Laden der Region, ein. Ein kurzer Blick zu Metro zeigt uns, dass Shoprite der Laden der Wahl ist. Wir fragen uns zur nächsten Toyotawerkstatt durch. Dafür fragen wir bestimmt 4x nach, um endlich dort anzukommen. Von außen macht die Werkstatt einen sehr guten Eindruck. Ein Manager kommt und schaut sich das Problem an. Er ruft einen Mechaniker, der wiederum nach Schrauben suchen lässt. Nach einer viertel Stunde ist klar, dass es keine passenden gibt. Da bald die Mittagszeit beginnt, können wir den Laden, der so etwas verkauft, erst um 14.00 Uhr nach der Mittagspause erreichen. Wir können es aber auch auf dem Markt versuchen.

Nun wir fahren in das erste Einkaufszentrum zurück, bestellen uns einen Hamburger und holen noch einmal Geld aus dem ATM. Dann fahren wir auf den Markt. 3 -5 Leute schauen sich unser Problem an und laufen dann weg. Nach ca. 5 Minuten kommen sie wieder und haben jeder eine Handvoll Schrauben mitgebracht. Die sind entweder verrostet, abgenutzt und haben die falsche Größe. Hier werden wir also nichts.
Weiter geht es zu dem Laden mit Mittagspause. Obwohl es noch nicht 14.00 Uhr ist, hat er auf. Hier findet Uwe 6mm Schrauben. Er probiert sie aus und stellt fest, dass sie ein wenig zu dick sind. In diesem Laden gibt es aber keine kleineren. Also müssen die Löcher größer gebohrt werden. Das soll problemlos gegenüber möglich sein.
Wir fahren also dorthin. Die Leute denken nach und holen tatsächlich eine Boschbohrmaschine aus einer Ecke. Als sie sie anschließen wollen, merken sie, dass sie einen Stecker hat, der nicht ich ihre Steckdose passt. Bevor sie alles kaputt machen, holt Uwe unseren Adapter raus und dieses erste Problem ist gelöst. Nun fängt der Erste an zu bohren. Uwe kann das nicht so richtig mit ansehen. Die nächsten beiden Löcher darf er machen. Das erste gelingt ihm superschnell und gut. Beim zweiten Loch bricht ihm aber der Bohrer ab. Ein bisschen peinlich, aber die Leute nehmen ihm das nicht übel. Wir müssen für diesen Werkstattbesuch nicht bezahlen!

Nach einem letzten Tanken nehmen wir den letzten Abschnitt an diesem Tag in Angriff. Ca. 3 Stunden hat uns Lilongwe gekostet. Wir fahren bis Dedza und besuchen dort eine Töpferei, die auch einen Zeltplatz hat. Die Gebäude der Töpferei sind sehr liebevoll angelegt. Es gibt Toiletten, ein Restaurant und einen Laden. Die Arbeiten, die dort angefertigt werden, sind zwar gut gemacht, entsprechen aber leider nicht unserem Geschmack. Der Zeltplatz ist ganz neu angelegt. Ihm fehlt noch sehr die Lebendigkeit. Wir entscheiden uns, bis nach Chembe weiter zu fahren, auch wenn wir vielleicht im Dunkeln ankommen werden.
Der Reiseführer empfiehlt eine Straße über einen Pass. Glücklicherweise wurde diese Straße in den letzten Jahren geteert. Es geht über romantische Hügel. Die Dörfer liegen an die Berge geschmiegt. Im Abendlicht sieht das sehr schön aus. Am Straßenrand verkaufen verschiedene Menschen selbstgebaute kleine Fahrräder und Geländewagen. Sie sind aus Holz hergestellt und sehen einfach knuffig aus. Wir halten an und kaufen für ca. 10 € zwei Spielzeuge. Die müssen wir dann noch sehr häufig hochhalten, denn die Konkurrenz steht hinter jeder Kurve.


Buntes Markttreiben am Straßenrand | Malawi Trotz viel Armut sind die Menschen in Malawi den unendlich "reich" erscheinenden Touristen sehr freundlich gestimmt |  Malawi Hüttensiedlung in den Bergen von Malawi |  Malawi Landi aus Holz - da können wir nicht widerstehen  |  Malawi


Auch die Straße nach Monkey-Bay ist geteert. Wir haben wirklich Glück. Es wird langsam dunkel und wir kommen trotzdem gut voran. Erst als der Nationalpark vor dem See beginnt, wird die Straße sandig und wellblechig. Die 18 km bis zum Eagle’s Nest überstehen wir schaukelnd. Endlich dort angekommen, weist uns der Kellner einen Platz zu, der ein wenig wie eine Schulhof wirkt und weit über dem eigentlichen Platz ist. Dieser ist von dem roten Overlander zugeparkt, den wir schon im Bridge Camp getroffen haben. Uwe schaut sich das Ganze an und bittet dann die Gruppe ein Zelt zu versetzen, damit wir am Strand parken können. Wir immer sind die Leute sehr hilfsbereit und bald haben wir einen superschönen Platz direkt am See. Wie schön es hier ist, können wir an diesem Abend nicht sehen, denn es ist stockdunkel.

Nach unserem Abendbrot gehen wir noch in die Bar und unterhalten uns lange mit einem Deutschen namens Ulf, der in der Schweiz arbeitet, und mit der Overlandergruppe reist.

Donnerstag, den 13.8.2009, Eagle’s Nest, Malawi


Da die Overlandergruppe den Katamaran gebucht hat, bleiben wir heute am Strand und genießen in Ruhe ein Frühstück ohne Hetze. Wir lesen, schreiben, baden…. Die Overlander fragen uns, ob wir am Abend mit ihnen zusammen Fisch essen wollen. Einheimische aus dem Dorf werden ihn am Strand zubereiten und es gibt dazu Musik von einer Gruppe Afrikaner.
Ein Waran spaziert direkt vor unseren Augen auf dem Felsen entlang. Er lässt sich auch vom Fotografieren nicht sonderlich beeindrucken. Eine Zeit lang versteckt er sich unter einem Felsen, kommt aber bald wieder zum Vorschein. Er ist viel kleiner als der, den wir am Chobe vor 2 Jahren beobachtet haben. Entweder handelt sich um eine andere Art oder er ist noch jung.
Uwe entdeckt am Nachmittag noch ein zweites Tier. Es lässt sich genauso gut fotografieren. Außer einigen Fliegen, die einem penetrant vor dem Gesicht rumfliegen, wird man hier wenig von Tieren belästigt.

Mittags wird es richtig heiß. Man hält es am Strand nur aus, indem man hin und wieder ins Wasser taucht, das angenehm kühl ist. Wahrscheinlich hat es so 24°C. Angeblich gibt es hier in der Bucht keine Borreliose. Wir werden uns sicherheitshalber im Dezember testen lassen. Das Leben mit Würmern muss vielleicht nicht sein.

Nachdem wir den ganzen Tag wirklich vergammelt haben, freut es uns, dass der Fisch tatsächlich um 19.00 Uhr fertig ist. Dazu gibt es Kartoffeln und Tomaten als Soße und Reis als Beilage. Zum Nachtisch gibt es die leckeren kleinen Bananen. Alle sitzen im Kreis um das Feuer herum und essen. Als die meisten fertig sind, beginnt die Band, bestehend aus 4 Männern, zu spielen. Einer hat eine Gitarre, ein anderer eine Gembe, eine Konga und ein selbstgebasteltes Instrument, dessen Klangkörper aus einem alten Plastikkanister besteht und dessen Saiten aus normalem Draht sind. Dazu tanzen zwei vielleicht 8jährige Jungen. Sie zucken und bewegen ihre Hüften. Die Musik ist anfangs ganz nett, wenn auch nicht so wirklich afrikanisch. Die Texte sind meist auf Englisch. Mit der Zeit wird alles etwas eintönig, da die Rhythmen nicht so oft wechseln. Nachdem der Plastiktopf in der Mitte von fast jedem Gast bedient wurde und die ersten bereits ins Bett gegangen sind, hörten sie dann netter Weise auf uns zu beglücken. Der Tanz der Kinder wirkte nicht besonders ansprechend. Ich denke, das sollten sie aus dem Programm nehmen.
Um 20.15 gehen auch wir ins Bett. Da man hier stets zwischen 5 und 6 Uhr  wach wird und meist auch aufsteht, ist das ganz normal.


Traumhafter Platz am Ufer des Lake Malawi | Malawi Reges Treiben am Ufer des Lake Malawi | Malawi Gut getarnt - Waran am Ufer des Lake Malawi | Malawi Blick in die Ferne | Malawi Waran am Ufer des Lake Malawi | Malawi Relaxen in der Abendsonne | Malawi Ein kleiner Musikauftritt von Einheimischen aus dem Dorf | Malawi Lagerfeuer Romantik | Malawi


Freitag, den 14.8.2009, Eagle’s Nest


Um 7.00 Uhr steigen wir das erste Mal auf den Katamaran. Wir fahren zur gegenüberliegenden Insel. Dort sieht man schon von weitem die Schreiseeadler in den Bäumen sitzen oder über der Insel kreisen. Der Bootsführer nimmt einen Fisch, gibt pfeifende Töne von sich, winkt mit dem Fisch und wirft ihn ins Wasser. Je nachdem, wie die Vögel Hunger oder Lust haben, schwingt sich ein Vogel auf, um den Fisch aus dem Wasser zu fischen. Uwe und ich probieren, sie dabei möglichst eindrucksvoll zu fotografieren. Wir fokussieren auf den Fisch im Wasser und der Bootsführer sagt uns, wann der Vogel kommt. Zum Schluss zählt er bis drei und dann greift sich der Vogel den Fisch. Mit dieser Methode sind wir aber nur begrenzt erfolgreich. Viele Bilder sind unscharf oder bilden wunderbar das spritzende Wasser ab.

Nach 20 Versuchen sind die Fische alle und wir fahren in eine kleine Bucht und schnorcheln dort. Es gibt hier viele kleine bunte Fische. Sie folgen uns in Schwärmen. Das ist sehr nett, aber nicht so eindrucksvoll wie in Ägypten oder Thailand. Wir haben nicht so viel Ausdauer und fahren bald zurück zum Strand.

Dort machen wir uns Pancakes und begeben uns dann auf einen Spaziergang durch das Dorf. Als wir 2 Tage vorher ankamen, waren die Straßen voll mit Menschen und kleinen Marktständen. Es wuselte und lebte überall. So sind wir überrascht, dass die Straßen jetzt relativ leer sind. Zwar spielen viele Kinder, aber es ist trotzdem ruhig und überschaubar. Die Hütten stehen dicht an dicht, sind aber von außen zumindest, gepflegt und Müll liegt nur an wenigen Stellen herum. Eigentlich nicht viel anders als bei uns. Natürlich leben die Menschen auf einem völlig anderen Niveau. In Malawi gehen nur 50 % der Kinder in die Schule. Die Bevölkerung besteht aus 50% Kindern unter 15 Jahren. Das sieht man hier auch. Ein Kind kommt selten allein, meist sind es kleine Gruppen von 4 bis 8 Kindern.  Es hängen aber auch Gruppen von Frauen mit Babys auf der Straße herum. Großmütter oder –väter sieht man nur selten. Wir werden auch immer wieder angesprochen, ob wir etwas kaufen wollen. Wenn wir freundlich ablehnen, bedanken sich die Männer und lassen uns in Ruhe. Wir gehen durch viele Häuserreihen an den Strand.

Dort stehen viele Holzgestelle, auf denen Sardinen getrocknet werden. Es glänzt silbern in der Sonne. Unter den Gestellen befinden sich Hühner und Gänse. Man sieht immer wieder Männer, die Fischernetze flicken, und welche, die schlafen. Wir gehen den Strand bis zur nächsten Bucht entlang. Der Sand ist grob und scheuert an unseren Füßen, die nur in Flipflops stecken. Hin und wieder befindet sich am Strand eine Lodge oder ein Zeltplatz. Keiner ist so schön wie unserer.  Es sind nur wenig Touristen zu sehen.
Auf dem Rückweg gehen wir nicht mehr am Strand lang, da es unsere Füße zu sehr beansprucht. Wir sind insgesamt fast 2 Stunden unterwegs. Es gibt auch Stände mit Schnitzereien und anderen selbstgemachten Werken. Leider haben wir uns schon etwas übergesehen und mögen nicht noch mehr davon mit nach Hause schleppen.

Als wir auf der Campsite ankommen sind wir gut durchgeschwitzt, haben uns aber endlich mal wieder ein wenig bewegt.
Die Mittagspause erscheint jetzt kurz, da wir um 16.00 Uhr wieder auf Adlerfotosafari gehen. Leider gelingt es uns auch jetzt nicht, die perfekten Fotos zu schießen. Es ist trotzdem schön, auf dem Schiff zu sein und den Sonnenuntergang zu genießen. Die Fische für den nächsten Tag kaufen wir bei Fischern, die mit ihren Mokoros unterwegs sind. Leider nehmen sie sofort mehr Geld, wenn wir dabei sind. Der Fisch ist gleich doppelt so teuer, als wenn ein Einheimischer die Fische kauft.


Samstag, den 15.8.2009, Eagle’s Nest


Um halb acht Uhr warten wir auf unseren Bootsführer, der am Vortag immer pünktlich war. Uwe erfährt, dass in der vergangenen Nacht der Markt im Dorf abgebrannt ist. Deshalb kommt er wohl zu spät.

Als wir um 8 Uhr endlich loskommen, ist das Licht noch gut. Wir wollen die Taktik ändern. Da es uns bisher noch nicht gelungen ist, ein wirklich gutes Bild zu machen, wollen wir jetzt dem Vogel mit der Kamera folgen. Und wirklich, es gelingt uns viel häufiger, den Vogel vor die Linse zu bekommen. Einige der Bilder sind sogar scharf. Uwe ist begeistert und bekommt richtig gute Laune.
Nach 1 ½ Stunden sind wir zurück.


Strand am Cape Maclear | Malawi Auf zum Fotoshooting mit den Schreiseeadlern | Malawi Die Insel der Schreiseeadler | Malawi Die Adler machen ihrem Namen alle Ehre... | Malawi Kamikaze Sturzflug - ich habe den Fisch gesehen | Malawi Schreiseeadler beim Fischen | Malawi Geklappt - Fisch erwischt... | Malawi Unglaublich mit was für einer Präziosion die Adler zugreifen | Malawi Eine Ehrenrunde nur für uns ;-) | Malawi Der Malawisee ernährt fast die gesamte Bevölkerung Malawis - die Überfischung ist immens | Malawi Hier gibt es nur noch kleine Fische | Malawi Sonnenbaden auf dem Malawi See | Malawi Ein letzter ruhiger Nachmittag bevor 2400km zurück nach Südafrika geht | Malawi Was auf uns idyllisch wirkt ist für die Menschen häufig der reine Überlebenskampf | Malawi Afrika wie aus dem Bilderbuch | Malawi Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedet sich der Lake Malwi von uns | Malawi


Den Rest des Tages verbringen wir wieder auf dem Zeltplatz. Die Anlage hier ist einfach schön. Wir lesen und schreiben, haben sogar Internetanschluss. Wir bekommen drei SMS auf unserem Satellitentelefon und sind mit der Welt zufrieden.
Abends essen wir zum Abschluss im Restaurant Fisch und klönen noch lange mit Kevin, dem walisischen Manager der Anlage. Er schaut sich viele von Uwes Fotos an und ist ganz begeistert von ihnen. Wir trinken Springbock, ein Gemisch aus Amarula und einem Pfefferminzschnaps (30%). Es schmeckt wie Aftereight, macht aber ein klein wenig duhn.


Sonntag, den 16.8.2009, vom Eagle’s Nest nach Tete, Mozambik


Morgens packen wir alles ein und frühstücken vor der Bootsfahrt, auf der wir zum 4. Mal versuchen das ultimative Foto eines Schreiseeadlers beim Fischen zu bekommen. Gegen 7.00 Uhr stechen wir in See. An diesem Tag sind uns die Adler nicht so wohlgesonnen. Obwohl sie eigentlich Hunger haben müssten, sind nur 3 auf unserer Seite der Insel. Wahrscheinlich liegt das am starken Wind, der ihnen das Fliegen und Jagen auf der anderen Seite erleichtert. Außerdem schnappen andere, sehr flugtüchtige Vögel ihnen dauernd den Fisch weg. Wir haben bisher noch nicht raus, welche Art das ist. Sie sind wirklich Flugkönner und fangen einen Fisch manchmal im Flug. Leider sind sie vor dem Hintergrund nicht so fotogen, da sie fast einfarbig braun sind.
Einige gute Fotos gelingen uns schon, aber ob das Foto dabei ist, werden wir wohl erst zuhause endgültig klären können.
Wir machen uns nun auf die Socken und beginnen unsere lange Heimfahrt. Wir haben einen Tag Spielraum eingeplant, da wir nicht genau einschätzen können, in welchem Zustand die Straßen sind und ob wir an den Grenzen immer ungehindert weiter kommen.
Gegen halb zehn Uhr kommen wir los. Die Fahrt aus dem Nationalpark ist noch etwas holprig, dann beginnt nach 18 km die Asphaltstraße. Wir wollen tanken. Die erste Tankstelle sieht irgendwie merkwürdig aus. Und richtig: Die Pumpe, die das Benzin befördert ist kaputt. Glücklicherweise gibt es 5 km weiter eine zweite Tankstelle, die auf unserer Karte gar nicht eingezeichnet ist. Hier bekommen wir Diesel und fahren erleichtert weiter. Ansonsten hätten wir einen Umweg machen müssen, der uns so erspart bleibt.

Bis zur Grenze nach Mosambik bleibt die Straße sehr gut. Viele Menschen sind draußen unterwegs. Es gibt aber nur wenige Stände. Alle sind sehr ordentlich bekleidet und flanieren eher, als dass sie zielgerichtet irgendwohin gehen. Die Kirche spielt wohl für viele eine große Rolle. Vor den zahlreichen Kirchen sind immer viele Menschen.
An einem der wenigen Stände entdecken wir Bananen. Uwe kauft sie und fragt nach einer Papaya. Die gibt es ein paar Meter weiter. Dort wird ebenfalls Brot verkauft. Wir sind mit dem Notwendigsten eingedeckt und drücken wieder auf die Tube.

Die Grenze nach Mosambik  ist einmalig. Aus Sambia kommen wir schnell raus. In Mosambik werden wir von Bettlern und Leuten, die unbedingt Geld tauschen wollen, bedrängt. Es ist unangenehm. Nachdem wir zu unserer Erleichterung problemlos die Visa beantragen können, müssen wir ca. 15 Minuten darauf warten. Wir fragen nach einer Toilette und erhalten einen Schlüssel. Es stinkt schon vor der Gittertür dieses Klos. Uwe geht zuerst, während ich davor stehen bleibe. Der Geruch ist unbeschreiblich. Da bedrängt mich ein Mann, dass ich ihm 50 Kwacha zahlen müsse, da er das Klo putzen würde. Mir ist jetzt schon klar, dass niemand dieses Klo jemals putzt, also empfinde ich diese Forderung als doppelt unangenehm. Endlich kommt Uwe raus und ich überlasse ihn diesen widerlichen Typen. Es sind inzwischen nämlich zwei.

Das Klo ist völlig herunter gekommen. Das Wasser muss man aus einer großen Tonne schöpfen, die auch dort drin steht. Ich bin froh, wieder draußen zu sein. Dort kämpft Uwe mit den Typen. Ich schlage vor, einfach zur anderen Seite wegzugehen. Diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht erkannt. Erleichtert flitzen wir am anderen Ende weg.
Der Rest geht jetzt recht schnell. Versicherung und TIP sind schnell erstellt. Wir zahlen alles in U$ und sind froh, diese Grenze hinter uns zu haben.

Mosambik wirkt grün und freundlich. Obwohl der Himmel bedeckt ist. Wir fahren und fahren. Kurz bevor wir in Tete ankommen, überlegen wir, dass es günstiger wäre, auf der anderen Seite der Brücke zu campen, da wir dann morgens unabhängig von deren Öffnungszeiten los fahren könnten.

Uwe interviewt einen offiziell aussehenden Mann in Uniform, der irgendwie für die Brücke zuständig zu sein scheint. Er bestätigt, dass die Brücke erst um 6.30 Uhr geöffnet werden wird und schenkt uns 10 Medika? Es gelingt uns eher zufällig, uns sehr weit vorn in der Schlange zur Brücke einzufädeln. Der Brückenwächter ist mit den 10 M… nicht einverstanden. Wir halten das für Touristennepp, müssen aber später feststellen, dass er Recht hatte. Trotzdem lässt er uns durch. Auf der Brücke wird gebaut. Deshalb ist sie auch nur in einer Richtung zu befahren. Der Verkehr wird immer abwechselnd durchgelassen.

Auf der anderen Seite der Brücke suchen wir den Piscinplatz. Als wir ihn finden, stellen wir fest, dass es sich um ein öffentliches Schwimmbad handelt, in dem viel los ist. Es erscheint uns nicht so geeignet, um dort zu übernachten. Also müssen wir zurück.
In diese Richtung kostet die Brücke nichts. Wir haben zusätzlich auch noch Glück, dass die Autos gerade wieder in diese Richtung fahren. Auf der anderen Seite finden wir den einzigen Zeltplatz recht schnell. Er wird von einer Mission betrieben und wirkt nicht so, wie man sich einen Zeltplatz vorstellt. Er liegt direkt am Wasser und wird offenbar auch von den Nachbarkindern benutzt. Es tobt zumindest das Leben auf dem Platz. Wir sprechen einen weißen Mann an, der dort zeltet. Er ist sehr freundlich und gibt uns alle Auskünfte, die wir haben wollen. Wir stellen also unser Zelt auf und beginnen zu grillen. Der Grill wird von unserem Nachbarn organisiert und hat noch heiße Grillkohle. So geht mit dem Essen machen alles ganz schnell. Das Abwaschbecken ist direkt nebenan und ich putze auch mal die großen Dosen, in denen unser Geschirr und Besteck aufbewahrt wird. Uwe überspielt mit Mühe die letzten Bilder, die Festplatte ist langsam voll und er muss vorher immer löschen, damit er die Bilder noch speichern kann. Zum Abschluss des Tages unterhalten wir uns noch mit unserem Nachbarn, der für eine große Gesellschaft durchs südliche Afrika reist und die Leistungsfähigkeit der Handytürme überprüft und verbessert. Kommunikation ist für alle sehr wichtig und für die Gesellschaft, die seinem Bruder gehört, wahrscheinlich sehr einträglich. Er kennt zumindest viele wichtige Leute und kann uns viele gute Tipps für die Weiterfahrt geben.

Von unserem Zeltplatz aus können wir die Brücke sehen. Als wir nachts aufwachen, schauen wir nach, ob die Autos schon fahren. Das kommt wohl manchmal vor. Leider ist dies jetzt nicht so. Der Stadtlärm ist ungewohnt für uns. Wir schlafen recht unruhig.


Interessante Situation - ein Ingeniuer der Telefongesellschaft wohnt auf dem Campingplatz und hat ein älteres Mädchen samt Geschwister, die sich um das Essen kochen kümmern | Mosambik Ausgelassene Stimmung auf dem Campingplatz beie Tete | Mosambik Küche vor wunderschöner Kulisse | Mosambik Bauarbeiten an der einzigen Brücke über den Sambesi bei Tete | Mosambik Frei Fahrt - die Brücke ist offen | Mosambik Gerade zu Schulbeginn fahren wir an einer kleinen Schule auf dem Land vorbei | Mosambik Es ist der Wahnsinn, was diese Frauen alles schleppen können | Mosambik Bei uns wird gejammert, wenn der Schulranzen eines 1 Klässlers mehr als 3 kg wiegt - verückte Welt... | Mosambik


Montag, den 17.8.2009, Tete nach Musina, South Africa, über Zimbabwe


Um 6.00 Uhr stehen wir an der Brücke, die aber leider wirklich erst um 6.30 Uhr geöffnet wird.  Viele Menschen gehen in dieser Zeit hinüber. Viele junge Menschen in Schuluniformen. Dabei fällt mir auf, dass einige Mädchen Hosen tragen. Das sieht man bei den Schwarzen immer noch sehr selten.  Es gibt hier auch kaum übergewichtige Leute. Die meisten sind schlank oder sogar dünn.
Die Straße von Tete, das im Vergleich zu Lilongwe eine sehr große Stadt ist, in Richtung Grenze ist sehr gut in Schuss. Wir kommen ohne Verzögerung an und sind nach ca. 3 Stunden an der Grenze nach Zimbabwe.
Das Ausreisen ist wiederum kein Problem. Bei der Einreise „unterstützt“ uns ein Herr in Schlips und Kragen. Eigentlich wollen wir das gar nicht, aber er lässt nicht locker.

Für ein Visum müssen wir wieder Zettel ausfüllen, das TIP und die Straßensteuer sind auch schnell bezahlt. Nun lotst er uns durch viele Menschen und eine Kontrolle einen Berg hoch. Hier sollen wir die Versicherung abschließen, die 40 U$ kosten soll. Er bringt uns ein drei Büro mit drei kaputten Stühlen, zwei Schreibtischen und der Atmosphäre eines unbewohntes Stalles. Kein Mensch ist da. Unser Begleiter verschwindet für etliche Minuten. Als er wiederkommt, erzählt er irgendwas von 5 km. Zumindest verstehe ich das so und werde richtig sauer, weil ich denke, dass wir jetzt noch längr warten müssen. Das ist aber zum Glück ein Missverständnis. Zwei Versicherungsmenschen kommen, füllen das Formular aus und kassieren das Geld. Offenbar ist unser Begleiter daran nicht beteiligt. Er bringt uns zurück und nachdem wir einen weiteren Stempel geholt und den Gatepass bekommen haben, dürfen wir zum Zoll fahren.

Der Zollbeamter, ein wichtiger Mann, das erkennt man daran, dass er ungewöhnlich dick ist, versucht von Uwe Geld zu bekommen. Auf diesem Ohr ist er aber taub und auch sein Wunsch nach Malawischen Zigarren kommt Uwe nicht nach. Er will dann den Originalstempel auf dem Ausfuhrpapier für das Auto aus Botswana sehen und ist gar nicht zufrieden, als wir ihm den tatsächlich zeigen können. Aber erlässt uns fahren. Wir sind heilfroh, dass es so glimpflich abgegangen ist und spendieren unserem Begleiter eine Cola, sprich einen Dollar. Er freut sich.

Wir fahren los und werden in Zimbabwe 5 x kontrolliert, wobei 2 Kontrollen Papiere sehen wollen und die anderen uns durchwinken. Alle Kontrollen richten sich nicht speziell auf Ausländer. Wir beobachten jedes Mal, dass auch einheimische Fahrzeuge angehalten werden. Die Polizisten sind jedes Mal sehr freundlich und wir erleben keine Schikane.

Zimbabwe ist nicht so belebt wie die Länder, die wir vorher besucht haben. Es gehen zwar auch Leute auf den Straßen, aber es gibt auch lange Strecken, die menschenleer sind. Nach ca. 3 Stunden sind wir in Herare, der Hauptstadt des Landes. Wir sind überrascht, welch einen großbürgerlichen Eindruck diese Stadt macht. Viele sehr prachtvolle Häuser stehen am Straßenrand, die Straßen sind sehr großzügig angelegt, es gibt recht viele Autos und vom Elend, das uns in der deutschen Presse beschrieben wurde, ist nicht viel zu sehen. Aber wir fahren natürlich auch nur durch.

Wir fahren und fahren und fahren. Die Straße bleibt gut, wir kommen gut voran. Ich habe überhaupt keine Lust, mir die großen Ruinen anzugucken. Steine bewegen mich nur selten. Da sie auch etliche Kilometer von unserer Strecke entfernt liegen, ist es nicht so schwer, Uwe auch davon abzubringen, sich die Ruinen anzugucken. Wir fahren also durch.

Wir gehen davon aus, dass der Grenzübergang nach Südafrika weniger spannend wird als alle anderen und beschließen ca. 1 Stunde im Dunkeln zu fahren, dafür aber am nächsten Tag schon früh am Pilanesberg anzukommen.
Die Ausreise aus Zimbabwe ist etwas ungewöhnlich. Vor dem Immigrationschalter steht eine lange Schlange. Es kommen auch dauernd neue aus anreisenden Bussen dazu. Wir gehen erstmal an der Schlange vorbei, weil wir gar nicht wissen, was wir machen müssen.

Wir lösen also erstmal ein Ticket für die Brücke. Die Dame dort schickt uns weiter zum Nachbarschalter und drängt uns, uns nach vorne zu stellen. Die Schlange murrt nicht, aber wir fühlen uns ganz komisch dabei. Scheinbar lassen sich die Bürger dieses Verhalten von Weißen gefallen. Wir bekommen schnell unseren Stempel und auch die Ausreisegenehmigung für das Auto.
Jetzt fahren wir durch einen Streifen Niemandsland nach Südafrika und sind froh dort anzukommen. So ganz geheuer war uns Zimbabwe nämlich nicht, obwohl wir keinerlei Anzeichen für irgend etwas Ungewöhnliches entdecken konnten.
Welch ein Schock in Südafrika! Auch hier eine ellenlange Schlange beim Immigrationschalter.  Zwar gelingt es uns noch, uns vor einer Busladung anzustellen, aber dennoch sind bestimmt 300 Leute vor uns. Die Schlange windet sich durch ein Gebäude und einen Innenhof. Wir wollen nicht wieder vordrängeln und stellen uns brav an. Hinter mir steht eine recht übergewichtige Person, die offenbar kein Gefühl für ihre Körpergrenzen hat. Nach einer halben Stunde vor ihr bin ich soweit, mir zu überlegen, ob ich boxen oder treten soll, damit sie mir mit ihrem Riesenbusen von der Pelle bleibt. Es ist richtig unangenehm.
Endlich werden wir vorgelassen und erhalten unseren Einreisestempel. Nun fehlt noch die Einreiseerlaubnis für das Auto. Wir gehen zum entsprechenden Schalter, werden aber weiter geschickt, weil der Herr irgendwelche Listen ausfüllen muss. Der nächste Schalter ist besetzt und so gehen wir zum übernächsten. Dort sitzen drei sehr übergewichtige junge Frauen, die miteinander reden und lachen. Zwei von ihnen spielen mit ihren Handys. Wir sprechen sie an, sie reagieren etwas zeitverzögert. Dann schickt uns eine zum vorherigen Schalter zurück. Mich macht das ziemlich wütend, denn statt zu arbeiten, amüsieren sie sich und draußen stehen die Leute und warten ewig.

Als wir bei dem Schalterbeamten ankommen, ist der Vorgänger gerade abgefertigt.  Froh nun endlich unseren Stempel zu kriegen, fängt Uwe an, mit dem Herrn zu reden. Der ignoriert ihn jedoch, zückt sein Handy und verlässt den Raum. Wir sind etwas verblüfft, denn so unhöflich sind wir bisher noch nirgends behandelt worden. Nach ca. 5 Minuten kommt der Knabe wieder, verlangt das Ausreiseformular aus Boswana und gibt uns den ersehnten Stempel. Er ist weder freundlich noch sonst irgendwas. Wir ziehen ab und buchen dieses Erlebnis als ein Zeichen des Untergangs der südafrikanischen Nation ab. Wenn die sich bei der Fußball-WM im nächsten Jahr auch so verhalten, dann Halleluhja!!!

Müde und erschöpft fahren wir zur Campsite, die unser GPS anzeigt. Es stellt sich jedoch heraus, dass diese aufgelöst und durch Charlets ersetzt wurde. Wir sind so geschafft, dass wir keine Lust mehr haben im Ungewissen nach einem anderen Zeltplatz zu suchen. Da so ein Chalet nicht so teuer ist, 330 Rand pro Nacht, ziehen wir dort ein und wärmen uns 2 Dosen Nudeln mit tomatensoße auf. Die schmecken allerdings nur scheußlich. Froh endlich entspannen zu können, schlafen wir sehr schnell ein, nachdem wir allerdings die Dusche ausgiebig benutzt haben.
Die Nacht ist dann leider sehr unruhig, weil sehr viel Verkehr herrscht und wir das nicht mehr gewohnt sind.


Dienstag, den 18.8.2009, von Musina nach Pilanesberg, National Park, South Africa,


Graureiher im Pilanesberg National Park | Südafrika Graufischer | Südafrika Graufischer nach erfolgreicher Jagd | Südafrika Auschau haltend nach dem nächsten Fisch | Südafrika Graufischer | Südafrika Gelbschnabeltoko im Pilanesberg National Park | Südafrika Ein Gelbschnabeltoko versucht sich als Fotomodel| Südafrika Löwe im Pilnesberg Natinal Park | Südafrika Breitmaul Nashorn im Pilanesberg National Park | Südafrika Da will man nicht aufgespießt werden... | Südafrika Schöne Lichtstimmung an einem See im Pilanesberg National Park | Südafrika Afrika 2009 - jetzt geht es nach Hause... | Südafrika


10.3.2011


Jetzt ,1 ½ Jahre später, muss ich den Bericht, den ich in Südafrika nicht weiter geschrieben habe, beenden.
Da Uwe jetzt seit Tagen an der Bearbeitung der Bilder und des Reiseberichts sitzt, bin ich wieder ein wenig in Urlaubsstimmung gekommen und freue mich auf den Tripp ins südliche Afrika, den wir dieses Jahr vorhaben.
Wie war es im Pilanesberg Natinal Park? Nun der Zeltplatz war komfortabel. Wir trafen Petra und Bernhard mit seinem Sohn Chris wieder. Mit ihnen hatten wir schon auf dem Croque Valley Platz am South Luangwa geklönt. Jetzt verbrachten wir 2 Grillabende miteinander und bereiteten uns seelisch auf die Heimreise vor.

Der Park war sehr schön. Es gibt dort einen großen See, an dem wir Vögel beobachten konnten. Auch unsere Suche nach größeren Tieren blieb nicht ganz erfolglos. Zum ersten Mal sahen wir Nashörner in größerer Zahl. Sie spazierten völlig entspannt durch die Büsche oder auch über die Wege.
An einem Loop stauten sich die Autos. Wir natürlich auch dahin und tatsächlich gab es dort Löwen. Sie schlichen durch Gebüsch und man konnte sie recht gut beobachten, wenn man nicht gerade von anderen Autos bedrängt wurde, die sich auch einen guten Platz zum Gucken erkämpfen wollten.

Insgesamt waren diese Tage sehr geruhsam und angenehm. Die Zeit, die wir als Puffer  für die Rückfahrt eingeplant hatten, diente uns zur Entspannung und so konnten wir uns gut ausgeruht auf die Heimfahrt machen.

Unterwegs zum Flughafen erstanden wir noch ein schönes farbiges Tuch, das uns jetzt beim Essen an Afrika erinnert.  
Den Souvenirshop auf dem Johannisburger Flughafen konnten wir auch nicht auslassen. Hier gibt es die Dinge in ausgesuchter Qualität und zu europäischen Preisen. Dennoch sind einige Dinge so schön, dass wir es nicht schaffen, sie da zu lassen.

Dieses Jahr fliegen wir mal wieder ins südliche Afrika. Neben Namibia werden wir Schwerpunkte in den Nationalparks von Zimbabwe und Sambia setzen.

Wir hoffen, dass euch der Reisebericht gefallen hat, auch wenn es viel zu lange gedauert hat, bis er endlich fertiggestellt wurde...

LG Silke & Uwe